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Diabetes, Spätfolgen

Bei einem schlecht eingestellten Diabetes mit einem zu hohen Langzeit-Blutzucker steigt das Risiko von Spätfolgen.
Last published: 24.10.2015  |  Last revised: 17.05.2021  |  Last updated: 17.05.2021
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HA 17.05.21 Revision at 24.10.2015 12:12:20: German Version MF 05.03.2018
  • Diabetes
  • Diabetes mellitus
  • Diabetes, Spätfolgen
  • Retinopathie
  • Arteriosklerose

Was sind Spätfolgen von Diabetes?

Bei Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 können schwerwiegende Spätfolgen auftreten. Das Risiko steigt erheblich, wenn die Therapie schlecht befolgt wird und Sie über eine lange Zeit hohe Blutzuckerwerte haben. Spätfolgen treten durch Schädigungen von Blutgefäßen und Nerven auf.

Ursachen

Bei einem schlecht eingestellten Diabetes bilden sich Ablagerungen und Verengungen in den kleinen Blutgefäßen (Arteriolen). Dadurch kann es zu Schädigungen der Augen, Nieren, Nerven, Füße, des Gehirns und Herzens kommen. Bei Männern sind Erektionsstörungen möglich. Auch Pilzinfektionen im Genitalbereich, Harnwegsinfektionen und oberflächliche Hautinfektionen sind Spätfolgen von Diabetes.

Welche Spätfolgen können auftreten?

Augen

Die Verengungen in den kleinen Blutgefäßen (Arterienverkalkung bzw. Arteriosklerose) können eine verringerte Durchblutung und Blutungen in der Netzhaut des Auges (diabetische Retinopathie) auslösen. Dies kann zu einer Sehschwäche und im schlimmsten Fall zur Erblindung führen. Darum ist es wichtig, dass Sie sich regelmäßig von augenärztlich untersuchen lassen. Eine Laserbehandlung kann z. B. die Schädigung der Netzhaut verringern.

Nieren

Auch die Nieren können durch Diabetes geschädigt werden. Das erste Anzeichen eines Nierenschadens ist eine verminderte Filtrationsrate in der Niere. Diese wird anhand Ihres Kreatininwertes bestimmt.

Nerven

Auch die Nerven können durch Diabetes geschädigt werden. Dies gilt insbesondere für die Nerven in den Füßen. Durch die schlechtere Durchblutung des Nervengewebes können die Schmerz- und Temperaturempfindung stark eingeschränkt sein. Es kann dazu kommen, dass Sie weder Schmerzen noch Temperaturunterschiede wahrnehmen. Insbesondere nachts können auch Schmerzen und ein brennendes Gefühl in den Füßen auftreten.

Füße

Die Füße bei Menschen mit Diabetes sind durch die schlechte Durchblutung, verringerte Schmerzempfindlichkeit, das höhere Infektionsrisiko und die schlechte Wundheilung besonders gefährdet. Haben Sie eine Verletzung am Fuß, die schlecht heilt, aber nicht mit großen Schmerzen verbunden ist, sollten Sie vorsichtig sein. Wird dieser Zustand nicht richtig behandelt, kann es im schlimmsten Fall zu Gewebsnekrose (Gewebsuntergang) und einer Amputation kommen. Aus diesem Grund ist die Kontrolle der Füße ein wichtiger Teil der ärztlichen Untersuchung.

Herz und Gehirn

Menschen mit Diabetes haben ein höheres Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Dieses Risiko steigt, wenn Sie gleichzeitig auch einige der o. g. Risikofaktoren haben. Um das Risiko von Herz- und Gefäßerkrankungen zu verringern, sollten Sie einen systolischen Blutdruck unter 140 mmHg haben, nicht rauchen, eventuell abnehmen und sich regelmäßig bewegen. Bei vielen Betroffenen ist eine medikamentöse Statintherapie angezeigt.

Gesamtrisiko

Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt, je mehr der folgenden Risikofaktoren auf Sie zutreffen:

  • Bluthochdruck
  • hohe Blutfettwerte (Gesamtcholesterin und HDL-Cholesterin)
  • Rauchen
  • Übergewicht
  • manifeste Arteriosklerose
  • hohes Alter
  • männliches Geschlecht
  • erbliche Vorbelastung mit erhöhtem Vorkommen von Herz- oder Gefäßerkrankungen in der engeren Familie.

Weitere Informationen

Autor*innen

  • Hannah Brand, Dr. med. Ärztin, Berlin
  • Marie-Christine Fritzsche, Ärztin, Freiburg

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References

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