Was ist Tinea inguinalis?
Definition
Tinea inguinalis (Leistenpilz) ist eine Pilzinfektion in der Leistengegend. Sie betrifft die Innenseite der Oberschenkel und das Gesäß, bei Männern auch die Hodensackgegend. Die Infektion äußert sich durch einen juckenden, roten und oft ringförmigen Ausschlag in der Leiste.

Symptome
Typische Symptome von Tinea inguinalis sind Hautausschlag und Juckreiz in der Leistengegend – auch an Genitalien (unter dem Hodensack), Oberschenkelinnenseiten und Gesäß. Der Ausschlag zeigt sich als runde, rote bis braun-rote Flecken mit Schuppen am Rand.
Ursachen
Tinea inguinalis wird durch Hautpilze (Fadenpilze bzw. Dermatophyten) verursacht, die sich von den Zellen der obersten Hautschicht ernähren. Die Infektion erfolgt durch Kontakt mit pilzbefallenen Hautschuppen. Eine Übertragung von Tinea inguinalis ist möglich, die Krankheit ist aber nicht ausgesprochen ansteckend. Die Infektion ist übertragbar, wenn Sie Handtücher oder Kleidung mit einer infizierten Person teilen, oder wenn Sie direkten Kontakt oder Geschlechtsverkehr mit Infizierten haben. Auch eine Ausbreitung eines bereits bestehenden Fußpilz auf die Leistengegend ist möglich.
Risikofaktoren
- Gleichzeitig bestehender Fußpilz
- Feuchtes und warmes Klima
- Übergewicht
- Eng sitzende Hosen
- Diabetes mellitus
Häufigkeit
Erwachsene sind deutlich häufiger als Kinder und Jugendliche betroffen. Die Infektion tritt gehäuft bei Männern und in feuchtem Klima auf.
Untersuchungen
- Die Diagnose ist in der Regel einfach anhand des Hautausschlags zu stellen.
- Ergänzend kann eine Hautprobe unter dem Mikroskop untersucht werden.
- Bei unsicherer Diagnose kann eine Pilzkultur aus Hautschuppen angelegt werden.
- Mit einer speziellen Lampe (Wood-Licht) kann zwischen bakteriellen und Pilzinfektionen unterschieden werden.
Behandlung
- In den meisten Fällen wird Tinea inguinalis lokal mit Antipilzmitteln behandelt, z. B. mit Terbinafin-Creme. Tragen Sie die Creme einmal täglich über eine Woche auf die befallene Haut und die umgebenden Bereiche auf.
- Bei großflächigem Befall oder wenn die lokale Behandlung nicht erfolgreich ist, können Tabletten gegen die Pilzinfektion verschrieben werden, z. B. mit dem Wirkstoff Terbinafin. Die Tabletten werden einmal täglich für 2–4 Wochen eingenommen. Aufgrund ihrer Nebenwirkungen dürfen sie nicht bei akuten oder chronischen Lebererkrankungen eingesetzt werden. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Verdauungsstörungen, Hautausschlag und Kopfschmerzen.
Was können Sie selbst tun?
- Halten Sie die Haut trocken.
- Vermeiden Sie eng anliegende Kleidung.
- Reduzieren Sie ggf. Übergewicht.
Prognose
In den meisten Fällen heilt die Erkrankung mit der Behandlung aus. Ohne Behandlung kann sich die Pilzinfektion auf benachbarte Hautregionen ausbreiten. Die betroffene Haut kann zusätzlich mit Bakterien infiziert werden.
Weitere Informationen
- Fußpilz (Tinea pedis)
- Pilzinfektionen
- Tinea inguinalis – Informationen für ärztliches Personal
Autorin
- Martina Bujard, Wissenschaftsjournalistin, Wiesbaden
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References
Based on professional document Tinea inguinalis. References are shown below.
- Andrews MD, Burns M. Common tinea infections in children. Am Fam Physician 2008; 77: 1415-20. www.ncbi.nlm.nih.gov
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- Wiederkehr,M. Tinea Cruris.Medscape 2016 emedicine.medscape.com
- Altmeyer, P. Die Online Enzyklopädie der Dermatologie, Venerologie, Allergologie und Umweltmedizin. Tinea unguinalis Zugriff 15.1.2017. www.enzyklopaedie-dermatologie.de
- El-Gohary M, van Zuuren EJ, Fedorowicz Z, et al. Topical antifungal treatments for tinea cruris and tinea corporis. Cochrane Database Syst Rev. 2014 Aug 4;8:CD009992. www.ncbi.nlm.nih.gov