Rehabilitation nach einem Schlaganfall

Grundprinzipien der Rehabilitation

Vorbereitung

  • Möglichst schnelle Einleitung rehabilitativer Maßnahmen nach Schlaganfall
    • Beginn noch im Akutkrankenhaus
    • rasche Verlegung in qualifizierte Rehabilitationseinrichtung
      • stationär
      • teilstationär
      • ambulant
  • Multiprofessionelles Team erforderlich
    • Leitung durch qualifizierte Ärzt*innen
    • Physiotherapie
    • Ergotherapie
    • Logopädie
    • Neuropsychologie
    • Pflege
    • Sozialarbeit
    • evtl. weitere Mitglieder ergänzend zum Kernteam, z. B.:
      • Diätassistent*innen
      • Prothetikberater*innen
      • Konsiliarärzt*innen
      • Pflegedienste.
  • Wiederherstellung der Funktionen unterstützt durch mittlerweile umfangreiches Wissen über:1
    • Mechanismen
      • des Lernens
      • des Wiedererlernens
      • des Trainings
    • adjuvante Pharmakotherapie
    • Robotortechnologie.
  • Während der Rehabilitationsphase wirkt sich ein gut vorbereiteter Übergang von der stationären in die häusliche Versorgung positiv aus.
  • Das rechtzeitige Informieren der Hausärzt*innen ist wichtig für die Einleitung notwendiger ambulanter Reha- und Pflegemaßnahmen.
    • möglichst ohne Unterbrechung

Behandlungskette und Reha-Ziele

  • Akutbehandlung und Frühreha
    • Ziel: Unabhängigkeit von dauernder Pflege und ggf. maschineller Unterstützung (biologische Autonomie)
  • Postakute stationäre und ambulante Reha
    • Ziel: Unabhängigkeit von Pflege und ständiger Hilfestellung (funktionelle Autonomie)
  • Wohnortnahe stationäre und ambulante Reha
    • Ziel: selbstbestimmte Lebensführung (soziale Autonomie)
  • Ambulante Nachsorge
    • Ziel: Sicherung des Rehabilitationserfolgs

Akutphase und Rehabilitation

Schlaganfallabteilung (Stroke Unit)

  • Während der Akutphase Therapie und Rehabilitation möglichst in einer Spezialabteilung für Schlaganfall-Patient*innen (Stroke Unit)2-3
  • Behandlung in Stroke Units ist prädiktiv für ein besseres klinisches Ergebnis.
  • Die überwiegende Zahl der Patient*innen haben nach einem Stroke-Unit-Aufenthalt einen weiteren Bedarf an Mobilisation und Rehabilitation.
  • Weiterhin benötigte Maßnahmen sollten während des Aufenthalts in der Stroke Unit ermittelt werden.
    • Wohin werden die Patient*innen verlegt (nach Hause, Rehabilitationsklinik, Pflegeeinrichtung)?
    • Welche sekundärprophylaktischen Maßnahmen sind indiziert?
    • Welche Komplikationen traten auf und mit welchen ist evtl. noch zu rechnen?
    • Welches Rehabilitationspotenzial haben die Patient*innen?
    • Inwieweit können die verschiedenen Funktionsbeeinträchtigungen durch Training verbessert werden?

Funktionstraining

  • Ein frühzeitiger Beginn der Rehabilitation ist entscheidend für den Therapieerfolg.
  • Möglichst frühzeitiges neurologisches Assessment zur Festlegung der Art der Rehabilitation
  • Die Mobilisation der Patient*innen wird in drei Phasen eingeteilt:1
    1. Mobilisierung der liegenden Patient*innen aus dem Bett
    2. Wiedererlernen des Gehens durch rollstuhlmobilisierte Patient*innen
    3. schnelles und sicheres Gehen auch unter Alltagsbedingungen.

Frühmobilisation

  • Ziel ist eine Mobilisation aus dem Bett innerhalb der ersten 2 Tage.1 
  • Stuhlmobilisierung ist meist selbst bei leicht eingeschränktem Bewusstseinsgrad möglich.
  • Baldige Vertikalisation anstreben (Aufrichten am Stehpult) für:1
    • Kreislauftraining
    • Pneumonie- und Thromboseprophylaxe
    • vegetatives Training
    • sensorische Aktivierung.
  • Vorteile der frühen Mobilisation
    • Verringerung von Komplikationen
    • bessere funktionelle Erholung
  • Kein zusätzlicher Nutzen einer aggressiven Mobilisation innerhalb von 24 Stunden4

Weitere Mobilisation und Funktionstraining

  • Ausrichtung an den individuellen Bedürfnissen der Patient*innen
  • Bei wachen Patient*innen rascher Beginn mit Alltagsaktivitäten
    • persönliche Hygiene
    • Anziehen
    • Stehen und Gehen mit Hilfe
    • Toilettengang
  • Aktives, repetitives Üben einer zu erlernenden Fähigkeit (Aktivität) oder einer Bewegung stehen in der modernen Therapie im Vordergrund.
  • Rehabilitation der Gehfähigkeit
    • hohe Trainingsintensität
    • aufgabenspezifisches Training (z. B. Gehen auf ebenem Boden, Aufstehen vom Sitz zum Stand)
    • kontextspezifisches Training (z. B. Gehen außerhalb von Therapieräumen)
    • Training der Standstabilität
    • funktionelles Krafttraining paretischer Muskeln
    • Laufbandtraining
  • Rehabilitation der oberen Extremität
    • forcierter Gebrauch der betroffenen Hand/des Arms (Constraint-induced Movement Therapy)1
      • Wegbinden der nicht betroffenen Hand zur Erzwingung eines Gebrauchs der paretischen Extremität
    • bei hochgradigen Paresen aktives Üben selektiver einfacher Bewegungen
  • Zielvereinbarungen mit den Patient*innen sind sinnvoll.
    • Die Ziele sollten sein:
      • für die Patient*innen relevant
      • herausfordernd, aber erreichbar
      • kurz- und langfristig definiert
      • messbar und überprüfbar.
  • Erfassung von Problemen der Alltagsbewältigung mithilfe eines einfachen ADL-Scores, wie z. B. dem Barthel-Index5
  • Angaben zum früheren Funktionsniveau, Interessen, Hobbys, Familie sind wichtige Ressourcen für die fortgesetzte Planung und Rehabilitation.

Kognitive Funktion

  • Im Rahmen des Basisassessments werden auch die kognitiven Beeinträchtigungen erfasst.
  • Das Ziel ist die neurokognitive Funktionserholung komplexer Funktionen:1
    • Bewusstsein
    • Aufmerksamkeit
    • Sprache
    • Gedächtnis
    • Planung.
  • Für die Erholung relevante Faktoren sind Zeit und ein gestuftes Training.1
  • Insbesondere bei Störungen elementarer Aufmerksamkeitsfunktionen ist eine Leistungsverschlechterung bei Anwendung zu komplexer Therapieprogramme möglich.
    • Die Therapie sollte auf das jeweilige Defizit zugeschnitten sein.
    • Bewährt haben sich computergestützte Therapieverfahren mit Training spezifischer Aufmerksamkeitsleistungen in alltagsähnlichen Situationen. 
  • Differenzierte Diagnostik und Therapie durch Neuropsycholog*innen und Ergotherapeut*innen

Komplikationen in Akutphase und Frührehabilitation

Sekundärprävention

  • Es besteht ein erhöhtes Risiko nach Schlaganfall für:
    • erneuten Schlaganfall oder
    • andere Gefäßerkrankungen, insbesondere der Koronararterien.
  • Das Rezidivrisiko ist während der ersten Wochen und Monate nach einem Schlaganfall am höchsten.
    • Aus diesem Grund ist ein Beginn sekundärprophylaktischer Maßnahmen bereits in der Schlaganfallabteilung sinnvoll.
  • Während der ersten 5 Jahren nach einem Schlaganfall erleiden:6-8
    • etwa 1/3 der Patient*innen erneut einen Schlaganfall.
    • etwa 1/4 einen Herzinfarkt.
  • Die Sekundärprävention nach Schlaganfall soll durch die Behandlung der Risikofaktoren das Risiko für ein weiteres ischämisches Ereignis reduzieren.
  • Einteilung der Risikofaktoren in vier Gruppen:
    1. Stoffwechsel
      • Hypercholesterinämie
      • Hyperhomozysteinämie
      • Östrogenstoffwechsel
      • Hyperfibrinogenämie
    2. Herz und Gefäße
    3. Lebensstil und personenbezogene Faktoren
    4. allgemeine Risikofaktoren für Atherosklerose
      • Geschlecht
      • Alter
      • genetische Faktoren.
  • Eine Behandlung mit Thrombozytenaggregationshemmer wird empfohlen, sofern es keine Indikation zur Antikoagulation gibt.
  • Orale Antikoagulation bei Patient*innen mit permanentem, persistierendem oder paroxysmalem Vorhofflimmern
  • Blutdruck
    • medikamentöse antihypertensive Therapie mit langfristigem Blutdruckziel < 140/90 mmHg
    • durch Blutdrucksenkung relative Risikoreduktion um 30 %
  • Lipide
    • Nach einem ischämischen Schlaganfall soll den Patient*innen ein Statin angeboten werden.
    • Eine Maximierung der Dosis ist bei besonders hohem kardiovaskulärem Risiko indiziert.
    • Nach einer Hirnblutung werden Statine nicht empfohlen.
  • Die Substitution von Folsäure mit oder ohne weitere B-Vitamine, Vitamine A, C, E oder Vitamin D mit oder ohne Kalzium sollte nicht routinemäßig zur Sekundärprävention empfohlen werden.
  • Für den Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln wie Fischöl bzw. Omega-3-Fettsäuren gibt es keine eindeutige Evidenz.
  • Psychotherapie und/oder medikamentöse antidepressive Therapie sind bezüglich depressiver Symptomatik wirksam, hinsichtlich des funktionellen Outcomes oder Rezidivrisikos nicht wirksam.

Nichtmedikamentöse vorbeugende Maßnahmen

  • Rauchen: Raucherentwöhnung sollte empfohlen werden.
  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität sollte durchgeführt werden, um eine positive Beeinflussung vaskulärer Risikofaktoren zu erreichen.
  • Alkoholkonsum: Generell sollte der Alkoholkonsum nach einem Schlaganfall limitiert werden. Patient*innen, die Alkohol konsumieren, sollten die derzeit gültige allgemeine Empfehlung einhalten: Männer sollten den Alkoholkonsum auf zwei oder weniger Standardgläser pro Tag (20 g/d) und Frauen, die nicht schwanger sind oder stillen, auf ein oder weniger Standardgläser Alkohol pro Tag (10 g/d) begrenzen.
  • Übergewicht: Trotz der nachgewiesen positiven Auswirkungen einer beabsichtigten Gewichtsabnahme auf kardiovaskuläre Risikofaktoren ist der Nutzen bei Patient*innen nach TIA oder ischämischem Schlaganfall und Übergewicht oder Adipositas ungewiss (Adipositas-Paradoxon).

 

Vorbeugende medikamentöse Therapie

 

  • Blutdruck: Der Blutdruck sollte langfristig unter 140/90 mmHg gesenkt werden. Individuelle Gegebenheiten und Komorbiditäten sollen bei der Entscheidung mit einbezogen werden.
  • Lipide: Patient*innen nach einem Schlaganfall soll zur Sekundärprävention ein Statin angeboten werden.
    • Eine Maximierung der Dosis ist bei besonders hohem kardiovaskulärem Risiko indiziert (z. B. akutes Koronarsyndrom, Atherosklerose in mehreren Stromgebieten, Vorliegen von mehreren Hochrisikofaktoren).
  • Diabetes: Personen mit Diabetes mellitus sollen zur kardiovaskulären Prävention beraten werden.
  • Thrombozytenaggregationshemmer, Antikoagulation:
    • Zur Sekundärprophylaxe nach Schlaganfall – wenn keine Indikation zur OAK vorliegt – soll eine Therapie mit ASS 100 mg/d oder Clopidogrel 75 mg/d angeboten werden. Die Entscheidung, welche Medikation gewählt wird, sollte nach individuellen klinischen Umständen und individueller Verträglichkeit getroffen werden.
    • Ausgewählte Patient*innen mit leichtem, nicht kardioembolischem ischämischen Schlaganfall oder TIA mit hohem Rezidivrisiko, die nicht mit intravenöser Thrombolyse oder endovaskulärer Schlaganfalltherapie behandelt wurden, sollten für 21 Tage mit dualer Plättchenhemmung (ASS/Clopidogrel) behandelt werden.
    • Bei Vorhofflimmern soll eine dauerhafte Therapie mit OAK angeboten werden.
    • Hochbetagte, multimorbide, insbesondere niereninsuffiziente Patient*innen und solche mit Multimedikation finden sich nicht in den Populationen der NOAK-Zulassungsstudien. Sie profitieren in besonderem Maß von einem Gerinnungsmanagement, wie sie die INR-kontrollierte Therapie mit VKA ermöglicht. Speziell für diese Patientengruppe könnte daher die VKA-Therapie vorteilhaft sein.
    • Höheres Lebensalter ist bei Patient*innen nach ischämischem Schlaganfall oder TIA mit Vorhofflimmern keine Kontraindikation für eine orale Antikoagulation. Auch Gebrechlichkeit und Sturzgefahr sind nicht per se Kontraindikationen.

Chirurgische/interventionelle Maßnahmen

  • Karotis-Endarteriektomie (CEA), Karotis-Stenting (CAS):
    • Bei Patient*innen mit einer 70- bis 99-prozentigen Stenose nach retinaler Ischämie, TIA oder nicht behinderndem Schlaganfall soll eine CEA durchgeführt werden.
    • Eine CEA sollte auch bei symptomatischer Stenose von 50‒69 % durchgeführt werden, wenn kein erhöhtes OP-Risiko vorliegt.
    • Bei symptomatischen Patient*innen mit einer 50- bis 99-prozentigen Karotisstenose und normalem OP-Risiko kann CAS erwogen werden.

Dimensionen der Rehabilitation

  • Zeitrahmen
    • Die Entscheidung über die Dauer der Therapie ist abhängig von der Erreichbarkeit fähigkeits- und teilhabeorientierter Ziele im Behandlungszeitraum. 
    • Assessments ca. alle 6 Monate zur Entscheidungsfindung 
    • Auch in der chronischen Phase sind noch signifikante Verbesserungen möglich.
  • Umfang der Maßnahmen
    • Patient*innen mit rascher Erholung empfinden komplizierte und intensive Rehabilitationsmaßnahmen möglicherweise als unnötig.
    • Überforderte Patient*innen erleben Trainingsmaßnahmen u. U. als frustrierend und ziehen keinen Nutzen daraus.
    • Die Beurteilung der allgemeinen Prognose und des Rehabilitationspotenzials ist daher wichtig für die Festlegung sinnvoller Maßnahmen im Einzelfall.
  • Berufsbezogenes Arbeitstraining
    • Für Berufstätige kann ein spezielles Arbeitstraining bzw. die Organisation eines solchen Programms infrage kommen, wenn die betreffende Person eine Wiedereingliederung ins Arbeitsleben wünscht.
  • Rehabilitation zuhause 
    • gute funktionelle Fortschritte bei vielen Schlaganfall-Patient*innen auch nach relativ frühzeitiger Entlassung nach Hause und Fortsetzung des Funktionstrainings9-11
    • Sicherstellung eines weiterhin optimalen Versorgungsangebots durch das hausärztliche Team
      • Umsetzung von Empfehlungen aus der Rehabilitation
      • Ausschöpfung von Möglichkeiten zur Weiterführung von Rehabilitationsmaßnahmen
      • Beratung und Motivation von Patient*innen und ihren Angehörigen
      • Koordination ambulanter Dienste
    • Modelle mit ambulanten Teams, bestehend aus Pflegepersonal, Physiotherapeut*innen, Ergotherapeut*innen und ggf. weiteren Spezialist*innen, die „Heimeinsätze“ koordinieren und organisieren, haben vielversprechende Ergebnisse gezeigt.9,11
    • Das Training kann einige Male pro Woche in Form einer Tagesrehabilitation in einer Einrichtung oder im eigenen Zuhause erfolgen.
    • Begleitung der täglichen Anregungen und Herausforderungen durch systematische Rehabilitationsmaßnahmen 
  • Rehabilitation in einer Pflegeeinrichtung
    • Größere Selbständigkeit ist durch eine Therapie erreichbar, die Alltagsaktivitäten fördert.
      • Patient*innen in Pflegeeinrichtungen
      • Patient*innen mit Pflegeeinstufung
      • Patient*innen mit Demenz
  • Konditionstraining
    • Das Konditionstraining verbessert bei Schlaganfall-Patient*innen die Gehgeschwindigkeit und Fähigkeit, längere Wege zurückzulegen, während ein Kombinationstraining ihr Gleichgewicht verbessert (Ia).12 
    • Verbesserung von Mobilität und Selbstständigkeit durch intensives Gehtraining (3- bis 5-mal pro Woche à 20–60 min)13

Rehabilitationsplan

  • Der Rehabilitationsplan sollte früh im Krankheitsverlauf aufgestellt werden.
  • In dem Plan wird konkretisiert,
    • welche Ziele erreicht werden sollen.
    • welche Maßnahmen zu diesem Zweck ergriffen werden.
    • in welchem zeitlichen Rahmen die Ziele erreicht werden sollen.

Wann kann das intensive Funktionstraining beendet werden?

  • Während der ersten Wochen und Monate sind meist deutliche funktionelle Fortschritte festzustellen durch:
    • spontane Besserung
    • adäquate Anregungen und Training im Rahmen der Rehabilitation.
  • Die deutlichste Verbesserung tritt zumeist in den ersten 3–6 Monaten auf.
  • Beendigung des intensiven Trainings nach Erreichen der Ziele bzw. wenn keine weitere Besserung mehr zu erwarten ist.
  • Die Entscheidung sollte aufgrund standardisierter Assessments getroffen werden. 

Erhaltungstraining

  • Ein regelmäßiges Erhaltungstraining kann sich positiv auswirken.
  • Bei manchen Patient*innen kann ein intensives Training über kürzere Zeiträume (2–3 Wochen) zu einer markanten funktionellen Verbesserung beitragen.
  • Wahrscheinlich ist es effektiver und gleichzeitig ressourcenschonender, wenn die Maßnahmen in Form von Gruppenaktivitäten, sozialen Treffen etc. organisiert werden.
  • Von Patientenorganisationen werden häufig soziale Programme organisiert.

Komplikationen und spezielle Folgeerscheinungen

  • Bei Schlaganfall-Patient*innen gibt es ein hohes Risiko für Komplikationen, sowohl während der Akutphase als auch im weiteren Verlauf.14-16
  • Komplikationen können
    • sich ungünstig auf die Prognose auswirken.
    • einen negativen Einfluss auf die Effektivität der Rehabilitationsmaßnahmen haben.
    • dazu führen, dass Patient*innen das eigentlich angestrebte Funktions- oder Aktivitätsniveau nicht erreichen.
    • im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein.
  • Der Vorteil von Stroke Units besteht u. a. darin, Komplikationen zu verhindern bzw. rechtzeitig zu entdecken und zu behandeln.
  • Die unten stehende Tabelle zeigt die häufigsten Komplikationen nach einem Schlaganfall.

Komplikationen bei Schlaganfall

Zentralnervensystem Häufigkeit in Prozent Häufigster Zeitpunkt für das Einsetzen einer Komplikation Maßnahmen
Erhöhter intrakranieller Druck 20–25 2.–3. Tag

Mannitol

Hochlagerung des Kopfes

Erwägung einer Hemikraniektomie bei malignem Mediainfarkt

Progrediente neurologische Symptome 15–40 1. Tag Korrektur von verschlimmernden Faktoren
Krampfanfall 5–10 1. Woche Diazepam bei wiederholten Anfällen, Antiepileptika*
Depression 30–50 3.–12. Woche Erwägung von Antidepressiva
Emotionale Auffälligkeiten 5–10 1.–12. Woche Erwägung von Antidepressiva
Delirium 20–50 1.–2. Woche Clomethiazol, Neuroleptika
Herz/Gefäße Häufigkeit in Prozent Häufigster Zeitpunkt für das Einsetzen einer Komplikation Maßnahmen
Hypertonie  10–30 1. Tag Erwägung einer blutdrucksenkenden Behandlung
Hypotonie 5–10 1. Tag Flüssigkeitstherapie
Arrhythmien 30–40 1. Tag Betablocker, Ca-Antagonisten, Antiarrhythmika
Herzinsuffizienz 5–10 1.–3. Tag Herzinsuffizienztherapie
Myokardschädigung 20–30 1.–3. Tag antiischämische Behandlung
Akuter Herzinfarkt 5–10 1.–3. Tag Koronarangiografie, PCI
Tiefe Venenthrombose 10–40 1.–4. Woche niedermolekulares Heparin, NOAK
Lunge Häufigkeit in Prozent Häufigster Zeitpunkt für das Einsetzen einer Komplikation Maßnahmen
Aspiration 0–50 1. Woche Antibiotika, Schlucktest
Lungenentzündung 10–15 1.–2. Woche Antibiotika, Sauerstoff
Lungenembolie 5–20 1.–4. Woche Antikoagulation, Sauerstoff
Neurogenes Lungenödem 1–2 1.–2. Tag diuretische Therapie, Sauerstoff
Schlafapnoe 5–15 1.–4. Woche CPAP erwägen.
Muskeln/Skelett Häufigkeit in Prozent Häufigster Zeitpunkt für das Einsetzen einer Komplikation Maßnahmen
Sturz 20–40 1.–2. Woche Sturzprophylaxe
Frakturen 3–15 1. Woche herkömmliche Therapie
Schmerzen auf der gelähmten Seite 10–50 1.–4. Woche Mobilisation
Analgetika
       
Arthritiden 2–5 1.–2. Woche antientzündliche Therapie
Kontrakturen 10–40 1.–6. Woche Mobilisation/Dehnung
Spastik 10–30 1.–6. Woche Mobilisation
Baclofen/Botulinumtoxin
Magen/Darm Häufigkeit in Prozent Häufigster Zeitpunkt für das Einsetzen einer Komplikation Maßnahmen
Dysphagie 30–60 1.–2. Woche

Schlucktest

Anpassung der Nahrungszufuhr
Sonde/PEG

Magen-/Darmblutungen 1–3 1. Woche bei Magenblutung säurehemmende Therapie
Stuhlinkontinenz 5–10 1. Woche unbekannt
Obstipation 30–60 1.–6. Woche Mobilisation, Laxanzien
Harnwege Häufigkeit in Prozent Häufigster Zeitpunkt für das Einsetzen einer Komplikation Maßnahmen
Infektionen 20–40 1.–4. Woche Entfernung von nicht mehr benötigten Kathetern
Antibiotika
Inkontinenz 30–60 1.–4. Woche Zystometrie mit Durchflussmessung, Medikation erwägen.
Harnverhalt 30–60 1.–4. Woche Katheterisierung
Haut Häufigkeit in Prozent Häufigster Zeitpunkt für das Einsetzen einer Komplikation Maßnahmen
Druckgeschwür < 5 1.–2. Woche

frühzeitige Mobilisation

häufige Positionswechsel
Spezialmatratze

Infektion < 5 1.–2. Woche Antibiotika
Systemisch Häufigkeit in Prozent Häufigster Zeitpunkt für das Einsetzen einer Komplikation Maßnahmen
Fieber 30–50 1.–2. Woche Fokussuche
Hyperglykämie 10–30 1.–3. Tag ggf. Insulingabe
Dehydratation 10–30 1.–3. Tag intravenöse Flüssigkeitstherapie
Unterernährung 10–30 1.–6. Woche Gewichtskontrolle, ggf. Sondenernährung, PEG
Schmerzen 30–50 1.–4. Woche Analgetika, Physiotherapie
Vermehrte Müdigkeit 30–50 2.–26. Woche Kombination aus Aktivität und Ruhe

* Für die Anwendung von Antiepileptika zur Primär- und Sekundärprävention von Krampfanfällen nach einem Schlaganfall keine sichere Evidenz17

Neurologische Komplikationen

Erhöhter Hirndruck/Hirnödem

  • Während der ersten Tage nach einem großen Schlaganfall besteht die Gefahr von erhöhtem Hirndruck/Hirnödem.
  • Therapieoptionen
    • konservativ-medikamentöse Behandlung
    • Verbesserung der Prognose v. a. durch Hemikranetomie18

Delir

  • Tritt bei 20–50 % der Patient*innen während der ersten Tage auf.15,19
  • Begünstigung des Auftretens z. B. durch Infektionen, Hypoxie, Arzneimittelnebenwirkungen
  • Therapie
    • engmaschige Kontrollen, kontinuierliche Überprüfung der Orientierung
    • Einschränkung der Anzahl an Kontaktpersonen
    • Bei Patient*innen mit erheblichen Angstzuständen und psychomotorischer Unruhe medikamentöse Behandlung in Erwägung ziehen.
    • Clomethiazol wird häufig bei Schlaganfall-Patient*innen mit akutem Delir eingesetzt.
    • Alternativen sind niedrigdosierte Neuroleptika wie Haloperidol oder Risperidon.
    • Bei starken Angstzuständen kann eine Therapie mit niedrigdosierten Benzodiazepinen versucht werden.

Depression

  • Häufig Beeinträchtigung des Rehabilitationsprozesses durch Depression
  • Erste Maßnahmen sind:
    • Informationen über die Erkrankung
    • unterstützende Gespräche.
  • Bei anhaltender Depression Therapie mit Antidepressiva mit schrittweiser Dosissteigerung

Apathie

  • Tritt bei etwa 1/3 der Schlaganfall-Patient*innen auf.20
  • Gestörter Antrieb und Teilnahmslosigkeit
  • Nicht selten in Kombination mit einer Depression20

Emotionale Inkontinenz

  • Unkontrollierte Wein- oder Lachanfällen in Situationen, in denen derartige Reaktionen als unangemessen empfunden werden.
  • Häufig sozialer Rückzug der Patient*innen
  • Häufig Besserung im Zeitverlauf, im Einzelfall aber auch permanente Störung
  • Serotonin-Wiederaufnahmehemmer als medikamentöse Behandlungsmöglichkeit

Vaskuläre Demenz

  • Verdacht auf vaskuläre Demenz bei anhaltender kognitiver Dysfunktion über 3 Monate nach Schlaganfall
  • Ca. 10–15 % der Schlaganfall-Patient*innen sind betroffen.
  • Nur eingeschränkter Nutzen von Rehabilitationsmaßnahmen, ungünstige Prognose21
  • Eine Abgrenzung ist schwierig, wenn die kognitive Funktion bereits in der Vergangenheit herabgesetzt war.
  • Arzneimittel zur Behandlung des Morbus Alzheimer sind auch bei vaskulärer Demenz eine Option.
  • Antihypertensive Therapie mit günstiger Wirkung auf die Progression von vaskulärer Demenz22

Herz-Kreislauf-Probleme

Koronarerkrankung

  • KHK bei ca. 50 % der Schlaganfall-Patient*innen 
  • Im Rahmen eines Schlaganfalls ist das Auftreten von Angina pectoris, Herzinfarkt und Herzinsuffizienz möglich.
  • Die Behandlung richtet sich nach den entsprechenden Leitlinien.
  • Bei einigen Patient*innen gibt es Einschränkungen der Trainingsphase durch die Koronarerkrankung.
  • Etwa 1/4 der Patient*innen mit akutem Schlaganfall weisen einen Anstieg der Herzinfarktmarker (Troponine) in der Akutphase auf.
    • möglicherweise prognostische Bedeutung

Herzrhythmusstörungen und Blutdruckprobleme

  • Behandlung von Herzrhythmusstörungen gemäß der entsprechenden Leitlinien
  • Das optimale Blutdruckniveau in der Akutphase ist nicht genau definiert.
  • Im Rahmen der Sekundärprophylaxe langfristige antihypertensive Therapie

Tiefe Venenthrombose

  • Eine häufige Komplikation, die bei allen Betroffenen mit Schmerzen und/oder Schwellungen im Bein abgeklärt werden soll.
  • Prophylaktisch stehen eine frühzeitige Mobilisation und/oder niedermolekulares Heparin im Vordergrund.
  • Behandlung einer TVT mit niedermolekularem Heparin und/oder oraler Antikoagulation

Lungenembolie

  • Häufig übersehene Diagnose
  • Wichtig: mögliche Differenzialdiagnose auch bei vagen Symptomen!
  • Dyspnoe, Tachypnoe, Brustschmerz sind die häufigsten Symptome.
    • Tachykardie, Husten und Hämoptysen weitere mögliche Symptome
  • Bei V. a. Lungenembolie ist die CT-Angiografie das diagnostische Mittel der Wahl.
  • Behandlung mit niedermolekularem Heparin und/oder oralen Antikoagulanzien

Respiratorische Probleme

  • Aspiration oder Pneumonien sind häufige Ursachen für Dyspnoe.
  • Pneumonien treten bei mehr als 50 % der Patient*innen mit herabgesetztem Bewusstseinsgrad und/oder Schluckproblemen auf.14-15
  • Eine frühzeitige Mobilisation wirkt sich prophylaktisch aus.
  • Ernährung
    • Bei allen Schlaganfall-Patient*innen sollte vor Beginn der oralen Ernährung eine Beurteilung des Schluckvermögens durchgeführt werden.
    • Bei gravierenden Schluckstörungen eine nasogastrale Sonde anlegen.
  • Bei Bedarf sind assistiertes Husten und eine frühzeitige physiotherapeutische Behandlung angezeigt.
  • Bei V. a. Pneumonie entsprechende Diagnostik
    • Rö-Thorax
    • Bestimmung der Sauerstoffsättigung bzw. arterielle Blutgasanalyse
    • Labor
      • Blutbild
      • CRP
      • bakteriologische Untersuchung (Trachealsekret, Sputum)

Probleme im Bewegungsapparat

Schmerzen

  • Nach Schlaganfall treten nicht selten Schmerzen im Bewegungsapparat auf.15
  • Mögliche Ursachen sind:
  • Im Zusammenhang mit dem Schlaganfall häufig Verschlimmerung durch Immobilität
  • Nach einem Sturz: Ausschluss von Frakturen durch Röntgen

Schulterschmerzen

  • Häufigkeit von Schulterschmerzen nach einem Schlaganfall zwischen 10 % und 80 %23-24
  • Beginn meist innerhalb von 1–2 Wochen nach dem Schlaganfall
  • Es werden verschiedene Ursachen diskutiert:
    • erhöhtes Risiko für Zugbelastung oder Subluxationen durch Paresen in der stabilisierenden Schultergürtelmuskulatur
    • Reizungen von Sehnen und Schleimbeutel
  • Prophylaxe
    • Bewegungsprogramme
    • Abduktion > 90 Grad vermeiden.
  • Komplikationen
    • Kapselentzündung (Frozen Shoulder)
    • in einigen Fällen Entwicklung einer Reflexdystrophie
  • Therapie
    • Solange auch in Ruhe Schmerzen auftreten, sollte das Training ausgesetzt werden.
    • Therapeutisch kommen oral verabreichte Antiphlogistika oder Steroide infrage.
    • Die Prophylaxe ist von größter Bedeutung, damit es gar nicht erst zu Schulterproblemen kommt.

Spastik

  • Spastik ist definiert als eine Störung mit:
    • bewegungsabhängiger Steigerung des Muskeltonus
    • gesteigerten Sehnenreflexen.
  • Häufig begleitet von Paresen und/oder Koordinationsstörungen
  • Unmittelbar nach dem Schlaganfall ist der Tonus häufig vermindert, kann aber auch unverändert oder erhöht sein.
    • Ein erhöhter Tonus in der Akutphase wird häufiger bei Hirnblutung als bei ischämischem Schlaganfall beobachtet.
  • Ursachen
    • Ursachen für die Schwankungen im Tonus sind während der Akutphase nicht endgültig geklärt.
    • bei den meisten Patient*innen mit Paresen: Tonuserhöhung in den ersten Wochen 
    • geringeres Risiko für Entwicklung einer Spastik bei frühzeitiger und aktiver Mobilisation
  • Bei einigen Schlaganfall-Patient*innen dauerhafte Spastik
  • Therapie
    • passives Durchbewegen zur Erhaltung der Beweglichkeit
    • bei Schmerzen ggf. Antiphlogistika
    • Einige Patient*innen profitieren vom Schienen der Extremität.
    • in schweren Fällen evtl. Therapie mit Spasmolytika
      • Baclofen ist das am häufigsten eingesetzte Muskelrelaxans, die verabreichte Dosis sollte schrittweise gesteigert werden.
    • Behandlung mit Botulinustoxin als Option25

Sturz

  • Eine der häufigsten Komplikationen nach einem Schlaganfall15
  • 25–40 % der Betroffenen stürzen während ihres Aufenthaltes in der Schlaganfallabteilung oder in der Rehabilitation.
  • Etwa 5 % der Stürze führen zu schwerwiegenden Schäden, Fraktur bei etwa 1 %.26
  • Die Beurteilung des Sturzrisikos ist sowohl während der Akutphase als auch zu verschiedenen Zeitpunkten im weiteren Verlauf sinnvoll.
  • Patient*innen mit Delirium oder Neglect sind besonders sturzgefährdet.26

Schluckfähigkeit und Magen-Darm-Trakt

Schluckprobleme

  • Auftreten bei bis zu 50 % der Schlaganfall-Patient*innen in der Akutphase15
  • Erkennung bei vielen Betroffenen (75–80 %) mithilfe einfacher Bedside-Tests, z. B. löffelweise Gabe von Wasser, Beurteilung von Stimme und Hustenreaktion nach dem Schluckversuch27
  • Bei persistierenden Schluckstörungen evtl. endoskopische Abklärung
  • Unterschiedliche Trainingsprogramme, allerdings bislang keine eindeutige wissenschaftliche Evidenz
  • Anleitung und Aufklärung von Patient*innen und deren Angehörigen stehen im Vordergrund.28
  • Geringere Aspirationsgefahr bei Gabe von eingedickten, geleeartigen Flüssigkeiten
  • Während der ersten Tage nach Schlaganfall Sicherstellung des Flüssigkeitshaushalts durch intravenöse Flüssigkeitszufuhr
  • Bei Schluckproblemen länger als einige Tage Anlage einer nasogastralen Sonde
  • Bei anhaltenden Schluckstörungen PEG-Sonde (Ernährungssonde, die direkt durch die Bauchwand in den Magen führt) in Erwägung ziehen.

Obstipation

  • Häufig in der Akutphase
  • Rasche Mobilisation ist die beste Therapie.
  • Laxanzien häufig notwendig, Langzeitbehandlung sollte nach Möglichkeit vermieden werden.
  • Vor Entlassung aus der Klinik Möglichkeit zum Absetzen der Laxanzien prüfen.

Harnwegsprobleme

  • Harninkontinenz und Harnretention
    • Wird bei 1/3 bis 2/3 der Schlaganfall-Patient*innen beobachtet.15,29-30
    • während der Akutphase häufig Störung des sensiblen Reflexmusters der Blase
    • Probleme mit der Blasenentleerung häufig bei:
      • älteren Patient*innen
      • Patient*innen mit schwerem Schlaganfall
      • Diabetes-Patient*innen.
    • Bei etwa 20 % aller Schlaganfall-Patient*innen war die Blasenfunktion bereits vor dem Schlaganfall gestört.
    • Harninkontinenz länger als 2 Wochen wird mit einer ungünstigen Prognose in Verbindung gebracht.
    • Blasenfunktionsstörungen führen häufig zu Harnwegsinfektionen.
      • Bei diesen Patient*innen sollte auf Restharn untersucht werden.
      • bei einer erheblichen Menge an Restharn (> 150–200 ml) evtl. intermittierende Katheterisierung
    • bei schläfrigen, komatösen oder anderweitig instabilen Patient*innen Anlage eines Dauerkatheters
    • Ausschluss bzw. Nachweis einer Infektion bei allen Patient*innen mit Blasenentleerungsstörungen durch bakteriologische Untersuchungen

Hautprobleme

  • Dekubitus war früher eine häufige Komplikation nach Schlaganfall.
  • Durch frühzeitige Mobilisation und bewusste Pflege sind Druckgeschwüre heutzutage selten.15

Andere Komplikationen und Probleme

Fieber

  • Fieber ist häufig im Zusammenhang mit einem Schlaganfall.
  • Wird häufig durch Infektionen verursacht, eine sorgfältige Fokussuche ist notwendig.
  • Venenthrombose/Lungenembolie kann mit erhöhter Temperatur verbunden sein.
  • In seltenen Fällen beeinträchtigte zentralnervöse Temperaturregulation
  • In der Akutphase Fiebersenkung ungeachtet der Ursache (z. B. mit Paracetamol)31-32

Kopfschmerzen

  • In der Akutphase bei:
    • ca. 25 % aller Patient*innen mit ischämischem Schlaganfall
    • ca. 50 % aller Patient*innen mit intrazerebraler Blutung
    • nahezu 100 % aller Patient*innen mit Subarachnoidalblutung.
  • Anhaltende Kopfschmerzen treten am häufigsten bei Patient*innen mit Hirnblutung auf.
  • In seltenen Fällen sekundärer Hydrozephalus als Ursache
  • In seltenen Fällen durch Vaskulitis/Arteriitis temporalis
    • Kann in seltenen Fällen Ursache für einen Schlaganfall sein.

Diffuse Schmerzen auf der betroffenen Seite

  • Thalamusbeteiligung kann für derartige Schmerzen verantwortlich sein.
  • Im Verlauf häufig Besserung
  • Schwierige Therapie, Versuch z. B. mit Gabapentin

Sexuelle Probleme

  • Häufig vernachlässigter Aspekt nach Schlaganfall33
  • Körperliche Ursachen wie Paresen, aber auch psychosoziale Faktoren
  • Ermutigung der Patient*innen zu einer aktiven Lebensweise, dies gilt auch für die sexuelle Aktivität
  • Es gibt keine Hinweise für sexuelle Aktivität als Auslöser von Schlaganfällen.
  • Sexuelle Dysfunktion
    • Medikamente wie z. B. Betablocker können zur Dysfunktion beitragen.
    • Dosisreduktion oder Wechsel auf anderes Medikament erwägen.
    • Evtl. Gabe von z. B. Sildenafil, die Erfahrungen bei Schlaganfall-Patient*innen sind allerdings begrenzt.
    • Kontraindikationen und Interaktionen beachten.

Müdigkeit 

  • Bis zu 2/3 aller Patient*innen nach Schlaganfall klagen über Müdigkeit, Kraftlosigkeit und mangelnde Ausdauer.34
  • Müdigkeit kann auch
    • Anzeichen einer Depression sein.
    • durch Medikamente ausgelöst sein (z. B. Betablocker).
  • In vielen Fällen ist keine eindeutige zugrunde liegende Ursache erkennbar.
  • Kein eindeutiger Zusammenhang mit Ausmaß oder Lokalisierung des Schlaganfalls
  • Anregung zu Aktivitäten kombiniert mit häufigen Pausen ist sinnvoll.
  • Während des ersten Jahres nach einem Schlaganfall bessert sich häufig die Müdigkeit.

Auswirkungen der Rehabilitation und Rehabilitationsmaßnahmen

  • 2–3 Wochen nach dem Schlaganfall treten neurologische Symptome mit funktioneller Beeinträchtigung bei etwa 3/4 aller Patient*innen auf.
  • Individuelles Assessment hinsichtlich Rehabilitationspotenzial und effektiver Reha-Maßnahmen

Zu berücksichtigende Faktoren bei der Beurteilung des Rehapotenzials nach Schlaganfall

Kommunikationsfähigkeit 

  • Jegliches Training setzt verbale und/oder nichtverbale Kommunikationsfähigkeit voraus.
  • Die Patient*innen müssen in der Lage sein, Anleitungen zu verstehen, um das Training umsetzen zu können.
  • Im Prinzip sollten Kommunikationsprobleme daher vor Trainingsbeginn gelöst werden.

Kognitive Funktionen

  • Allgemeine kognitive Funktionen wie Lernfähigkeit und Gedächtnis
    • Die Patient*innen müssen über einen gewissen Grad an Lernvermögen verfügen.
    • Basale Gedächtnisleistungen sind Voraussetzungen für ein effektives Training.
      • nur schwache Evidenz zum Nutzen von Gedächtnistraining
      • Für Schlaganfall-Patient*innen sind signifikante Effekte einer Gedächtnisrehabilitation auf die subjektive, nicht aber auf die objektive Gedächtnisleistung beschrieben.35 
  • Verwirrte Patient*innen oder Menschen mit eingeschränktem Lernvermögen profitieren häufig von einem Training in häuslicher Umgebung.

Andere Bedingungen

  • Früheres Funktionsniveau
    • Bei Patient*innen, deren Funktionsniveau bereits vor dem Schlaganfall stark eingeschränkt war, ist in der Regel kein deutlicher Trainingsfortschritt zu erwarten.
  • Begleiterkrankungen (Herzinsuffizienz, COPD, Arthrose, Krebs)
    • Schwerwiegende Begleiterkrankungen mit Funktionsbeeinträchtigung sollen bei der Planung der Rehabilitationsmaßnahmen berücksichtigt werden.
  • Umgebung (Netzwerk, soziales Umfeld)
    • Günstig wirken sich vermutlich aus:
      • anregende Umgebung
      • Angehörige, die sich mit der Situation auseinandersetzen.
    • Es gibt allerdings keine eindeutige wissenschaftliche Evidenz.
  • Motivation 
    • Eine Förderung der Motivation ist wichtig zur Erreichung der Rehabilitationsziele, sofern die Patient*innen nicht bereits über eine starke Motivation verfügen.
    • „Zwangsrehabilitation“ bleibt ohne Aussicht auf Erfolg!

Wirkung der Rehabilitationsmaßnahmen auf bestimmte neurologische Funktionseinschränkungen 

Motorische Funktionseinschränkungen

  • Sind die häufigsten Einschränkungen bei Schlaganfall-Patient*innen.
  • Motorische und sensible Funktionsstörungen (insbes. Hemiparesen) bei über 80 % aller Patient*innen mit Schlaganfällen
  • Über 50 % aller Schlaganfall-Patient*innen mit residuellen Paresen, insbesondere von Arm und Hand
  • Begleitend können auftreten:
    • Spastik
    • Kontrakturen
    • Schmerzen (besonders Schulter/Arm).
  • Bei besonders ausgeprägten motorischen Störungen nur begrenztes Rehabilitationspotenzial
    • Bei Lähmungserscheinungen, die nach 3–4 Wochen anhalten, kann trotz des Trainings das alte Funktionsniveau in Arm oder Hand selten wiedererlangt werden.
  • Training und Trainingsmethoden
    • Die motorischen Funktionen sind durch Training beeinflussbar.
    • Eine höhere Trainingsintensität führt im Allgemeinen zu besseren Ergebnissen, eine optimale Intensität ist nicht belegt.36-37
      • Ein Teil der Schlaganfall-Patient*innen ist allerdings aufgrund der neurologischen Symptome und Komorbiditäten zu intensivem Training nicht in der Lage.
  • Allgemeines Funktionstraining bei Alltagsbeschäftigungen
    • Ist mit einer erheblichen Verbesserung sowohl der motorischen Symptome als auch des Funktionsniveaus verbunden.
    • Es werden unterschiedliche Therapiemethoden für das Training der motorischen Funktionen eingesetzt. 
  • Constraint-Induced Movement Therapy (Bewegungsinduktionstherapie)
    • Bewegungsinduktionstherapie geht vom „gelernten Nichtgebrauch“ des gelähmten Arms aus.
    • Training des von der Parese betroffenen Armes bei gleichzeitiger Immobilisierung des gesunden Armes verbessert die Arm- und Handfunktion.
    • Bewegungsinduktionstherapie soll angewendet werden,
      • wenn die Methode angeboten werden kann und
      • die Betroffenen die Voraussetzungen erfüllen.
  • Elektrostimulation
    • unterschiedliche Formen der Elektrostimulation wie funktionelle Elektrostimulation und Feedback-Automove
  • Arzneimittel
    • In kleineren Studien wurden positive Effekte durch serotoninerge und dopaminerge Substanzen sowie Amphetamine festgestellt, derzeit gibt es auf dieser Basis aber noch keine allgemeinen Empfehlungen.

Sensorische Funktionsstörungen

  • Insbesondere bei Patient*innen mit Neglect ist die Beurteilung von sensorischen Ausfällen häufig schwierig.
  • Ein Ausfall der Tiefensensibilität und Wahrnehmung der Glieder stellt wahrscheinlich die größte Beeinträchtigung dar, aber auch das Fehlen der Temperaturwahrnehmung kann eine wichtige Rolle spielen.
  • Einige Patient*innen leiden darüber hinaus unter Taubheitsgefühlen.
  • Derzeit fehlt es an gut dokumentierten Therapiemaßnahmen zur Verbesserung von sensorischen Störungen.

Sehstörungen

  • Bei etwa 20 % der Schlaganfall-Patient*innen gibt es den Nachweis eines Gesichtsfeldausfalls.
  • Isolierte Gesichtsfeldausfälle haben eine relativ gute Prognose.
    • Bei gleichzeitig bestehenden kognitiven oder motorischen Störungen hingegen hat ein größerer Infarkt eine ungünstige Prognose.
  • Bei vollständiger Wiederherstellung des Gesichtsfeldes erfolgt die Erholung meistens innerhalb der ersten 2 Wochen.
  • Keine spezifischen Therapien

Räumlich-visuelle Störungen: Neglect

  • Etwa 10 % der Schlaganfall-Patient*innen leiden an einem Neglect-Symptom, das über mehrere Monate anhält.
  • Neglect meistens nach Schädigung der rechten Hemisphäre (Neglect der linken Seite) 
  • Therapeutisch können verschiedene Verfahren eingesetzt werden:
    • aktives Explorieren und Orientieren zur kontralateralen Seite
    • Nackenmuskelvibration
      • nicht auf Kooperation der Patient*innen angewiesen, daher schon früh einsetzbar
    • langsame Folgebewegungen zur kontralateralen Seite

Aphasie

  • 30 % der Patient*innen mit erstmaligem Schlaganfall sind initial aphasisch.
  • Der anfängliche Schweregrad der Aphasie ist ein wichtiger Prädiktor für den Therapierfolg.
    • Bei anfänglich leichten Sprachstörungen besteht eine gute Chance auf vollständige Erholung.
    • Aber auch bei anfänglich schweren Aphasien ist noch ein günstiger Verlauf möglich.
  • Empfehlungen zur Rehabilitation aphasischer Störungen
    • Beginn der Sprachtherapie bereits in der Frühphase
    • möglichst tägliches Training
      • nachweisbare Wirksamkeit bei Trainingsdauer von mindestens 5–10 Stunden pro Woche
    • Je nach individueller Situation ist ein intensives Intervalltraining auch mehr als 12 Monate nach dem Schlaganfall noch sinnvoll.

Apraxie 

  • Beeinträchtigung der Ausführung willkürlicher, zielgerichteter Tätigkeiten
  • Die Motorik selbst ist unbeeinträchtigt, d. h. es bestehen keine Paresen.
  • Meistens liegen Schädigungen der linken Hirnhälfte zugrunde.
  • Tritt häufig begleitend zu Aphasie auf.
  • Während der ersten Phase des Schlaganfalls häufig deutliche Tendenz zu spontaner Besserung
    • Anhaltende Symptome erschweren die Rehabilitationsarbeit.
  • Es gibt unterschiedliche Trainingsmethoden, allerdings keine eindeutige wissenschaftliche Evidenz.38-39

Weitere kognitive Funktionen

  • Gedächtnisstörungen
    • Für Patient*innen mit Gedächtnisstörungen wird ein spezifisches kognitives Training empfohlen.
    • Die Wirksamkeit hängt auch von der Trainingshäufigkeit ab, mindestens 10 Sitzungen gelten als gute klinische Praxis.
  • Dysarthrie
    • 40 % aller Schlaganfall-Patient*innen haben in der Akutphase eine undeutliche Sprache.
    • Unilaterale Durchblutungsstörungen verursachen häufig nur leichte und vorübergehende Sprech- und Stimmstörungen (bilaterale Innervation der meisten an der Lautbildung beteiligten Muskelgruppen).
    • Bei der Mehrheit kommt es innerhalb der ersten 2–6 Wochen zu einer Besserung.
    • Zur Therapie gibt es keine eindeutige wissenschaftliche Evidenz.40
    • Im Vordergrund der Therapie von Dysarthrien stehen logopädische Übungsbehandlungen mit zwei Zielen:
      1. Verbesserung von Sprech- und Stimmstörungen durch intensives motorisches Üben
      2. Vermittlung von Kompensationsstrategien mit dem Ziel einer erhöhten Verständlichkeit.

Hilfsmittel 

  • In der Akutphase nach einem Schlaganfall zunächst Zurückhaltung beim Verordnen von Hilfsmitteln üben, sofern diese nicht für bestimmte Aktivitäten unerlässlich sind.
  • Im weiteren Verlauf des Klinikaufenthaltes die Betroffenen die notwendigen Hilfsmittel ausprobieren lassen.
  • Am häufigsten verordnete Hilfsmittel bei hemiparetischen Patient*innen für:
    • Förderung der Mobilität (z. B. Rollstühle, Stöcke, Orthesen)
    • Förderung der Kompetenz
      • im Bad (z. B. Haltegriffe)
      • in der Toilette (z. B. Toilettensitzerhöhung)
      • im Haushalt (z. B. Nagelbrett).
  • Reevaluation der Notwendigkeit von Hilfsmitteln im Verlauf, Vermeidung unnötiger Abhängigkeit

Patienteninformationen 

Patienteninformationen in Deximed

Quellen

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Autor*innen

  • Michael Handke, Prof. Dr. med., Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin, Freiburg i. Br.

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