Zusammenfassung
- Definition:In der Regel bakterielle oberflächliche Infektion der Schleimhäute der Harnwege während der Schwangerschaft. Man unterscheidet untere Harnwegsinfektionen (Zystitis) von oberen Harnwegsinfektionen (Pyelonephritis). Das Erregerspektrum und die Resistenzraten sind ähnlich wie bei nicht schwangeren Frauen in der Prämenopause.
- Häufigkeit:Leicht erhöhtes Risiko für Harnwegsinfektionen in der Schwangerschaft. 1–2 % aller Schwangeren sind betroffen. Erhöhtes Risiko einer Pyelonephritis.
- Symptome:Schmerzen beim Wasserlassen (Dysurie), imperativer Harndrang, Pollakisurie, Schmerzen oberhalb der Symphyse. Bei Pyelonephritis zudem Flankenschmerz, Fieber und reduzierter Allgemeinzustand.
- Diagnostik:Zusatzuntersuchungen sind Urin-Teststreifen und Urinkultur. Weitere Untersuchungen, z. B. Sonografie, abhängig von der Schwere der Infektion und den Begleitumständen.
- Therapie:Bei Schwangeren wird eine Harnwegsinfektion antibiotisch behandelt, um Komplikationen für Mutter und Kind zu vermeiden. Bei einer Pyelonephritis erfolgt häufig eine stationäre Aufnahme. Der Therapieerfolg sollte mittels Urinkultur überprüft werden.
Allgemeine Informationen
Definition
- Eine Harnwegsinfektion (HWI) ist eine symptomatische, oberflächliche Entzündung der Harnwege durch bakterielle Infektion.
- Eine bakterielle Besiedlung des Urins ohne Beschwerden wird als asymptomatische Bakteriurie in der Schwangerschaft bezeichnet.
- Einteilung nach Lokalisation
- untere Harnwegsinfektion (Zystitis)
- Typische Symptome sind Schmerzen/Brennen beim Wasserlassen (Dysurie) sowie imperativer und häufiger Harndrang.
- obere Harnwegsinfektion (Pyelonephritis)
- Typische Symptome sind zusätzlich Flankenschmerz, ein klopfschmerzhaftes Nierenlager und Fieber (> 38 °C).
- untere Harnwegsinfektion (Zystitis)
- Diagnostik und Therapie bei akuter unkomplizierter Zystitis bei Schwangeren entspricht weitgehend dem Vorgehen bei Zystitis bei nicht schwangeren Frauen.
- Eine symptomatische bakterielle Zystitis sollte bei schwangeren Frauen antibiotisch behandelt werden.
- auch zur Vermeidung einer Erregeraszension und Pyelonephritis
- Rezidivierende Harnwegsinfektion bei Schwangeren
- Definiert als ≥ 1 Harnwegsinfektion während der Schwangerschaft, wenn bereits eine Infektionsepisode vorlag.
Häufigkeit
- Sehr schwankende Zahlen für Harnwegsinfekte und asymptomatische Bakteriurien in der Schwangerschaft1
- Harnwegsinfektionen und asymptomatische Bakteriurien treten in der Schwangerschaft gehäuft auf.
- Häufigkeit von Harnwegsinfektionen in der Schwangerschaft2
- akute Zystitis bei 1–2 %
- Pyelonephritis bei 0,5–2 %
- Häufigkeit von asymptomatischer Bakteriurie in der Schwangerschaft3
- Die Häufigkeit korreliert mit der Schwangerschaftsdauer.
- Neubesiedlung zwischen der 9. und 17. Schwangerschaftswoche am häufigsten
- Prävalenz von 4–7 %
Ätiologie und Pathogenese
- Keime der Darmflora gelangen durch Aszension in die Harnwege und die Blase und verursachen dort eine Entzündung.
- Erregerspektrum und Resistenzraten vergleichbar mit nicht schwangeren Frauen in der Prämenopause
- Erregerspektrum im hausärztlichen Versorgungsbereich für ambulant erworbene, unkomplizierte HWI:
- Escherichia coli (73–80 %)
- Enterokokken (3–13 %)
- Proteus spp. (ca. 5 %)
- Staphylokokken (5–8 %)
- Klebsiella pneumoniae (7 %).
- Erregerspektrum im hausärztlichen Versorgungsbereich für ambulant erworbene, unkomplizierte HWI:
Pathogenese
- Durch Zunahme der Nierendurchblutung und der glomerulären Filtrationsrate wird der Harn verdünnt.
- Konzentration infektionshemmender Substanzen nimmt ab.
- Der Urethratonus ist vermindert.
- Tendenz zur Urostase in der Schwangerschaft
- Da der Uterus den Ureter gegen die hintere Bauchwand drückt.
- Und weil erhöhte Progesteronspiegel die Peristaltik im Ureter vermindern.
- hierdurch ein häufigeres Auftreten von Pyelonephritiden bei Schwangeren
- Es scheint einen Zusammenhang zwischen seltener Harnentleerung und häufiger Zystitis zu geben.
Prädisponierende Faktoren
- Risikofaktoren für einen Harnwegsinfekt in der Schwangerschaft sind:
- eine vorbestehende asymptomatische Bakteriurie
- vorangegangene Harnwegsinfekte
- Diabetes mellitus
- Chlamydien-Infektion in der Anamnese
- Sichelzellanämie
- Adipositas
- niedriger sozioökonomischer Status
- anatomische Veränderungen des Harntrakts.
ICPC-2
- U71 Zystitis/Harnwegsinfekt, anderer
- W84 Schwangerschaft
ICD-10
- O23 Infektionen in Harnwegen und Geschlechtsorganen während der Schwangerschaft
- O23.0 Infektionen in der Niere während der Schwangerschaft
- O23.1 Infektionen in der Harnblase während der Schwangerschaft
- O23.2 Infektionen in der Harnröhre während der Schwangerschaft
- O23.3 Infektionen in anderen Teilen der Harnwege während der Schwangerschaft
- O23.4 Nicht näher bezeichnete Infektion in den Harnwegen während der Schwangerschaft
- O23.9 Andere und nicht näher bezeichnete Infektionen in Harnwegen und Geschlechtsorganen während der Schwangerschaft
Diagnostik
Diagnostische Kriterien
- Die Diagnose beruht im Wesentlichen auf der Beschwerdeanamnese.
- typische, akute Beschwerden bei Zystitis:
- Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen (Dysurie)
- häufige Harnentleerung (Pollakisurie)
- fehlender Ausfluss.
- Bei typischen, akut aufgetretenen Symptomen ist die Wahrscheinlichkeit für eine Harnwegsinfektion sehr hoch.
- typische, akute Beschwerden bei Zystitis:
- Körperliche Untersuchung
- verzichtbar bei nicht schwangeren Frauen mit unkompliziertem HWI
- Sollte bei Schwangeren regelhaft durchgeführt werden.
- Urin-Teststreifen mit einem der folgenden Befunde:
- Leukozyten und Nitrit positiv
- Nitrit positiv
- Leukozyten und Hämoglobin positiv.
- Urinkultur mit Erregernachweis
- Schwellenwert von 103 Bakterien/ml im Mittelstrahlurin
- Urinkultur bei Schwangeren mit V. a. Harnwegsinfektion empfohlen
- Diagnostik der akuten unkomplizierten Zystitis bei Schwangeren ohne Begleiterkrankungen
- Erfolgt nach entsprechender Anamnese genauso wie bei nicht schwangeren Frauen.
- Allerdings sollen eine körperliche Untersuchung und eine Urinuntersuchung einschließlich Kultur erfolgen.
- Bei Verdacht auf Pyelonephritis
- zusätzlich Sonografie der Nieren und Harnwege
- Screening auf asymptomatische Bakteriurie
- Sollte in der Schwangerschaft nicht durchgeführt werden.
- Urinuntersuchung (v. a. Urinkultur) kann jedoch bei Risiko-Patientinnen sinnvoll sein.
- alleiniger Einsatz von Streifentests zur Diagnose nicht ausreichend
- Nach der Antibiotikatherapie einer akuten unkomplizierten Zystitis in der Schwangerschaft
- Kontrolle der Erregereradikation durch Urinkultur
Anamnese
- Anamnese analog zu nicht schwangeren Frauen mit V. a. Harnwegsinfektion
- Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen (Dysurie)
- häufiger Harndrang (Pollakisurie)
- imperativer Harndrang
- ggf. Schmerzen oberhalb der Symphyse
- Starker, plötzlicher Harndrang ist in der Schwangerschaft generell etwas häufiger.
- Fehlender vaginaler Ausfluss oder Juckreiz
- bei vaginalen Symptomen ggf. Differenzialdiagnostik und gynäkologische Untersuchung
- Symptome, die auf eine obere Harnwegsinfektion (Pyelonephritis) hindeuten:
- Fieber und reduzierter Allgemeinzustand
- Flankenschmerzen
- Übelkeit oder Erbrechen.
Klinische Untersuchung
- Eine körperliche Untersuchung ist bei allen Schwangeren mit V. a. Harnwegsinfektion empfohlen.
- Untersuchung bei akuter Zystitis meist unauffällig
- Hinweise auf eine Pyelonephritis
- Fieber
- reduzierter Allgemeinzustand
- Klopfschmerz der Nierenlager
Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis
- Urin-Teststreifen
- Befunde, die mit hoher Wahrscheinlichkeit für eine Harnwegsinfektion sprechen:
- Leukozyten und Nitrit positiv
- Nitrit positiv
- Leukozyten und Hämoglobin positiv.
- Ausschluss einer Harnwegsinfektion allein auf Basis des Teststreifens nicht empfohlen, da begrenzte Sensitivität
- Befunde, die mit hoher Wahrscheinlichkeit für eine Harnwegsinfektion sprechen:
- Urinkultur
- Goldstandard in der Diagnostik einer Harnwegsinfektion
- positiv ab 103 Bakterien/ml im Mittelstrahlurin bei symptomatischen Patientinnen
- Erfordert exakte Gewinnung und Verarbeitung des Urins.
- in der Regel Mittelstrahlurin
- Kontaminationen minimieren (Spreizen der Labien, Reinigung des Meatus urethrae).
- Diagnose einer asymptomatischen Bakteriurie
- asymptomatische Patientinnen mit Nachweis von 105 Bakterien/ml in 2 konsekutiven Mittelstrahlurinkulturen
- Goldstandard in der Diagnostik einer Harnwegsinfektion
- Ggf. Harnmikroskopie
- Stark untersucherabhängig: hohe diagnostische Genauigkeit, wenn Praxen Erfahrung haben.
- in der Diagnostik der Bakteriurie nach der Urinkultur die besten Testeigenschaften
Diagnostik bei Spezialist*innen
- Weitere Diagnostik abhängig vom Schweregrad der Harnwegsinfektion und von den Risikofaktoren in der Schwangerschaft.
- Bei Verdacht auf Pyelonephritis
- Bei rezidivierenden Harnwegsinfektionen
- urologische/gynäkologische Untersuchung
- Endoskopie kann vorzeitige Wehen auslösen (nur bei vitaler Indikation).
- bildgebende Verfahren (Sonografie)
- urologische/gynäkologische Untersuchung
Indikationen zur Überweisung/Klinikeinweisung
- Bei V. a. Pyelonephritis (Fieber, Allgemeinsymptome, klopfschmerzhafte Nierenlager) stationäre Behandlung erwägen.
- erhöhtes Risiko für Komplikationen und fraglich für Frühgeburten (uneinheitliche Datenlage)
Therapie
Therapieziele
- Symptome lindern.
- Infektion sanieren.
- Rezidivierende Infektionen verhindern.
- Schwangerschaftskomplikationen vermeiden.
Allgemeines zur Therapie
- In der Schwangerschaft ist immer eine antibiotische Behandlung bei symptomatischer Harnwegsinfektion empfohlen, um Komplikationen für Mutter und Kind zu vermeiden.
- Bei der Auswahl der Antibiotika ist auf deren mögliche unerwünschte Arzneimittelwirkungen beim Embryo/Feten zu achten.
- In der Schwangerschaft werden meist länger dauernde und höher dosierte Therapieregime empfohlen.4
- Bei asymptomatischer Bakteriurie ist keine Behandlung erforderlich, sofern es sich um eine Niedrig-Risiko-Schwangerschaft handelt.
- keine Hinweise für eine Schädigung des Kindes hierdurch
Medikamentöse Therapie
- In der Schwangerschaft werden länger dauernde und höher dosierte Therapieregime empfohlen.
- Für die Bevorzugung eines Therapieregimes fehlt die Evidenz.
- In der Regel wird eine Antibiotikatherapie bis zu 7 Tagen empfohlen.
- Die Kurzzeittherapie bei Schwangeren ist nicht so gut wie bei Nicht-Schwangeren untersucht.
- Folgende Substanzgruppen in der Schwangerschaft wegen möglicher teratogener Schäden nur, wenn keine Alternativen zur Verfügung stehen:
- Aminoglykoside
- Fluorchinolone
- Nitrofurantoin
- Sulfonamide (in Cotrimoxazol)
- Trimethoprim (in Cotrimoxazol)
- Tetrazykline
Antibiotische Behandlung bei akuter Zystitis ohne sonstige relevante Begleiterkrankungen
- Einsatz von primär Penicillinderivaten, Cephalosporinen oder Fosfomycin-Trometamol
- Pivmecillinam: z. B. 400 mg 2- bis 3-mal/d über 3 Tage
- ein Betalaktam-Antibiotikum, das ausschließlich zur Behandlung einer Zystitis zugelassen ist.
- Cefuroxim: z. B. 250 mg 2 x/d über 3–7 Tage
- ein Cephalosporin der 2. Generation
- gehört zu den Antibiotika der Wahl in der Schwangerschaft
- Fosfomycin-Trometamol, Einmaldosis 3 g
- nur 2. Wahl bei Schwangeren aufgrund der begrenzten Erfahrung
- Pivmecillinam: z. B. 400 mg 2- bis 3-mal/d über 3 Tage
- Nach der Therapie Urinkultur zur Sicherung des Therapieerfolgs
Antibiotische Behandlung bei akuter unkomplizierter Pyelonephritis
- Wegen der Gefahr von Frühgeburten und der oft schweren Verläufe in der Schwangerschaft soll die stationäre Behandlung erwogen werden.
- Antibiotikagabe sollte initial parenteral zusammen mit einer ausreichenden Flüssigkeitsgabe erfolgen.
- Empirische Therapie
- Cephalosporine der Gruppe 2 und 3 empfohlen
- Weitere Antibiotikatherapie
- nach dem Ergebnis der vor Beginn der Antibiotikatherapie eingeleiteten Urinkultur
- Nach der Therapie Urinkultur zur Sicherung des Therapieerfolgs
- Bei persistierender Bakteriurie ggf. antibiotische Dauerprävention während der weiteren Schwangerschaft erwägen.
- Umstrittener Einsatz von Nitrofurantoin
- Es wird in internationalen Leitlinien auch für Harnwegsinfekte in der Schwangerschaft empfohlen.5
- Bei Anwendung im letzten Trimenon besteht die Gefahr der hämolytischen Anämie beim Neugeborenen.
- Zwei Kohortenstudien aus dem Jahr 2013 zeigen kein erhöhtes Risiko bei Verwendung von Nitrofurantoin im 1. Trimenon.6-7
- ggf. Einsatz als Antibiotikum der 2. Wahl in der Schwangerschaft
- Im letzten Trimenon sollte es gemieden werden.
- Es wird in internationalen Leitlinien auch für Harnwegsinfekte in der Schwangerschaft empfohlen.5
- Nachgewiesene Streptokokken der Gruppe B werden wie üblich behandelt.
- Gefahr der Neugeborenensepsis
- Bei nachgewiesener B-Streptokokken-Infektion ist Penicillin G peripartal das Mittel der 1. Wahl.
- Siehe Artikel B-Streptokokken in der Schwangerschaft.
Prävention
- Beratung und Verhaltensempfehlungen (z. B. Hygiene)
- Nichtantibiotische Vorsorgemaßnahmen
- kein nachgewiesener Effekt von Cranberries
- Es gelten die Empfehlungen für Nicht-Schwangere, sofern diese nicht fruchtschädigend sind.
- Siehe Artikel Unkomplizierte Zystitis bei Frauen.
- Antibiotische Langzeitprophylaxe bei rezidivierenden Harnwegsinfekten in der Schwangerschaft
- sehr spärliche Datenlage, keine Evidenz für einen Vorteil gegenüber engmaschiger Beobachtung
- möglicherweise Nutzen einer postkoitalen Prophylaxe
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
- Meist antibiotische Behandlung über bis zu 7 Tage empfohlen
- Anhaltende Symptome können Anzeichen für ein Therapieversagen aufgrund von Resistenz sein.
- ggf. Wechsel des Antibiotikums (nach Resistenztestung)
- Urinkultur zur Kontrolle des Therapieerfolges nach abgeschlossener Behandlung
Komplikationen
- Progression der Infektion
- komplizierter Harnwegsinfekt
- oberer Harnwegsinfekt (Pyelonephritis)
- erhöhtes Risiko für eine obere Harnwegsinfektion und Urosepsis im Vergleich zu nicht schwangeren Frauen3
Risiken für die Schwangerschaft
- Möglicherweise Assoziation von Harnwegsinfektionen mit vermehrtem Auftreten von:
- Präeklampsie8
- Frühgeburtlichkeit
- reduziertem Geburtsgewicht
- erhöhter neonataler Mortalität.9
- Eine asymptomatische Bakteriurie bei Schwangeren ist nicht mit einer Gefahr für eine Schädigung des Kindes verbunden.
- Sie erhöht jedoch das Risiko für Harnwegsinfektionen.
Prognose
- Die Prognose ist in den meisten Fällen nach antibiotischer Behandlung gut.
- Rezidivierende Harnwegsinfektionen
- nach einer ersten Harnwegsinfektion 20–36 % junger Frauen innerhalb eines halben Jahres
- häufige Rezidive von Harnwegsinfektionen nach einer Pyelonephritis in der Schwangerschaft
- Definition rezidivierender Harnwegsinfektionen in der Schwangerschaft
- mindestens 1 Harnwegsinfektion während und 1 oder mehrere vorausgegangene Infektionsepisoden vor oder nach Beginn der Schwangerschaft
Verlaufskontrolle
- Nach einer Antibiotikatherapie in der Schwangerschaft
- Kontrolle des Therapieerfolgs (Erregereradikation) durch Urinkultur
- Im Zweifel kann der Urin bereits 2–3 Tage nach Behandlungsbeginn kontrolliert werden.
- ansonsten 1 Woche nach abgeschlossener Behandlung
- Befund bzgl. Gruppe-B-Streptokokken-Befund sollte im Mutterpass eingetragen werden.
Patienteninformationen
Worüber sollten Sie die Patientinnen informieren?
- Sofortige ärztliche Vorstellung bei Verschlechterung der Symptomatik
- Oft mangelnde Compliance bei der Antibiotikaeinnahme
- Befürchtungen von schädlichen Wirkungen von Pharmaka für den Feten
- daher gezielte Aufklärung über die Risiken einer Harnwegsinfektion (s. o.) und einer indizierten Antibiotikaeinnahme
Patienteninformationen in Deximed
Quellen
Literatur
- Meads C. Screening for asymptomatic bacteriuria in pregnancy: External review against programme appraisal criteria for the UK National Screening Committee (UK NSC). : UK National Screening Committee, 2011. www.scirp.org
- Schnarr J, Smaill F. Asymptomatic bacteriuria and symptomatic urinary tract infections in pregnancy. Eur J Clin Invest 2008; 38 Suppl 2: 50-7. pmid:18826482 PubMed
- Smaill FM, Vazquez JC. Antibiotics for asymptomatic bacteriuria in pregnancy. Cochrane Database of Systematic Reviews 2019, Issue 8. Art. No.: CD000490 www.cochranelibrary.com
- Vazquez JC, Abalos E. Treatments for symptomatic urinary tract infections during pregnancy. Cochrane Database of Systematic Reviews 2011, Issue 1. Art. No.: CD002256. DOI: 10.1002/14651858.CD002256.pub2. DOI
- EAU Guidelines. Edn. presented at the EAU Annual Congress Amsterdam, the Netherlands 2022. ISBN 978-94-92671-16-5. uroweb.org
- Nordeng H, Lupattelli A, Romøren M, Koren G. Neonatal outcomes after gestational exposure to nitrofurantoin. Obstet Gynecol 2013; 121: 306-13. pmid:23344280 PubMed
- Goldberg O, Koren G, Landau D, et al. Exposure to nitrofurantoin during the first trimester of pregnancy and the risk for major malformations. J Clin Pharmacol 2013; 53: 991-5. pmid:23873250 PubMed
- Yan L, Jin Y, Hang H, Yan B. The association between urinary tract infection during pregnancy and preeclampsia: A meta-analysis. Medicine (Baltimore). 2018 Sep;97(36):e12192. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- Kalinderi K, Delkos D, Kalinderis M, Athanasiadis A, Kalogiannidis I. Urinary tract infection during pregnancy: current concepts on a common multifaceted proble. J Obstet Gynaecol. 2018 May;38(4):448-453. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
Autor*innen
- Franziska Jorda, Dr. med., Fachärztin für Viszeralchirurgie, Ärztin in Weiterbildung Allgemeinmedizin, Kaufbeuren
- Jonas Klaus, Arzt, Freiburg im Breisgau
- Klaus Gebhardt, Arzt für Allgemeinmedizin, Bremen (Review)