Zusammenfassung
- Definition:Das primäre Sjögren-Syndrom ist eine eigenständige Autoimmunerkrankung aus der Gruppe der Kollagenosen, charakterisiert durch Unterfunktion der Speichel- und Tränendrüsen sowie mögliche Multiorganmanifestationen.
- Häufigkeit:Prävalenz ca. 50–100/100.000 (häufigste Kollagenose).
- Symptome:Führende Symptome sind Augentrockenheit und Mundtrockenheit. Fatigue, Arthralgien häufigste extraglanduläre Symptome.
- Befunde:Konjunktivitis, trockene Zunge/Mundschleimhaut. Bei extraglandulärer Manifestation u. a. Lymphknotenschwellung, Arthritis, Vaskulitis der Haut, Raynaudphänomen, periphere Neuropathie.
- Diagnostik:Labor: Nachweis von Antikörpern gegen Ro/SS-A, La/SS-B. Messung des Tränen- und Speichelflusses. Sonografie der Speicheldrüsen. Eventuell Ergänzung durch Speicheldrüsenbiopsie mit Histologie.
- Therapie:Symptomatische Behandlung der Augen- und Mundtrockenheit. Bei Multiorganbefall antirheumatische/immunsuppressive Therapie.
Allgemeine Informationen
Definition
- Das primäre Sjögren-Syndrom ist eine eigenständige Autoimmunerkrankung aus der Gruppe der Kollagenosen, charakterisiert durch Unterfunktion der Speichel- und Tränendrüsen sowie mögliche Multiorganmanifestationen.1
- Abzugrenzen ist das sekundäre Sicca-Syndrom im Rahmen einer anderen systemischen Kollagenose (z. B. rheumatoide Arthritis, SLE, Mischkollagenose, systemische Sklerose) oder organbezogenen Autoimmunerkrankung (z. B. Autoimmunhepatitis, primär sklerosierende Cholangitis, chronisch-entzündliche Darmerkrankung)
Häufigkeit
- Prävalenz und Inzidenz des primären Sjögren-Syndroms
- Prävalenz ca. 50–100/100.000
- häufigste Kollagenose
- jährliche Inzidenz ca. 5–9/100.000
- Prävalenz ca. 50–100/100.000
- Geschlecht
- Verhältnis Frauen zu Männern ca. 9:1
- Alter
- mittleres Erkrankungsalter 50–60 Jahre
- weiterer Erkrankungsgipfel zwischen 20. und 40. LJ2
- Auftreten in jedem Alter möglich
- mittleres Erkrankungsalter 50–60 Jahre
- Extraglanduläre Manifestationen
- bei ca. 30–50 % der Betroffenen3
Ätiologie und Pathogenese
Ätiologie
- Die Ätiologie des primären Sjögren-Syndroms ist unklar.
- Diskutiert werden Umweltfaktoren, hormonelle Faktoren (Östrogenmangel), virale Infekte, menschliches Mikrobiom, genetische Faktoren.
Pathogenese
- Am Anfang der Erkrankung steht eine Entzündung der glandulären Epithelzellen (Autoimmunepithelitis).
- B-Zell-Hyperaktivität manifestiert sich mit positiven Autoantikörpern (Anti-Ro/SS-A, Anti-LA/SS-B, RF), einer Kryoglobulinämie und einer Hypergammaglobulinämie.
- Freigesetzte Zytokine (Interferone, IL-12, B-cell Activating Factor) stimulieren das spezifische Immunsystem.
- Antikörper gegen muskarinerge Acetylcholinrezeptoren führen zu einer nervalen Blockierung der Drüsen und damit zur Minderfunktion trotz initial noch fast intakter Histologie.
Klinische Manifestationen des primären Sjögren-Syndroms4-12
Glandulär
- Augentrockenheit mit rezidivierende (Kerato-)Konjunktivitis sicca, Hornhauterosionen
- Mundtrockenheit mit erhöhter Rate an Karies, Infektionen (Soor)
- Schwellung von Speicheldrüsen
Extraglandulär
- Extraglanduläre Manifestationen können im Einzelfall auch vor einer Sicca-Symptomatik als Erstmanifestation auftreten.
- Fatigue/Muskelschwäche (50 %)
- Arthralgien (50 %), Arthritis (5 %)
- symmetrische Polyarthralgien v. a. der Sprung-, Fingergrund- und Zehengrund-, Hand- und Schultergelenke
- Dyspepsie, Reflux, Obstipation, Diarrhö (50 %)
- Polyneuropathie (20–35 %)
- Pleuritis/Perikarditis (30 %)
- Interstitielle Lungenerkrankung (5–40 %)
- Lymphknotenschwellung (20 %)
- Raynaud-Phänomen (20 %)
- Kutane Vaskulitis (ca. 15 %)
- Autoimmunthyreopathie (10–70 %)
- Interstitielle Nephritis (10 %)
- Non-Hodgkin-Lymphom (5 %)
Sekundäres Sicca-Syndrom
- Ein sekundäres Sicca-Syndrom tritt v. a. auf bei:2
- systemischem Lupus erythematodes (15–36 %)
- rheumatoider Arthritis (20–32 %)
- systemischer Sklerose (11–24 %)
- seltener bei multipler Sklerose und autoimmunen Leber- und Schilddrüsenerkrankungen
ICPC-2
- L88 Rheumatoide Arthritis
- L99 Sonstige Krankheiten der Haut und der Unterhaut bei anderenorts klassifizierten Krankheiten
ICD-10
- M35 Sonstige Krankheiten mit Systembeteiligung des Bindegewebes
- M35.0 Sicca-Syndrom (Sjögren-Syndrom)
Diagnostik
Diagnostische Kriterien
- Auch wenn primär für Studienzwecke entwickelt, können die ACR/EULAR Klassifikationskriterien zur Diagnosestellung herangezogen werden.
- Siehe Tabelle Sjögren-Syndrom, Klassifikationskriterien.
- Ein primäres Sjögren-Syndrom wird angenommen, wenn1
- die Ein- und Ausschlusskriterien erfüllt sind und
- der Gesamtscore der Klassifikationskriterien mindestens 4 beträgt.
Differenzialdiagnosen
Trockenes Auge2
- Umweltfaktoren (Klimaanlage, Rauchen, PC-Arbeit)
- Dysfunktion der Meibom-Drüsen, Rosazea
- Tragen von Kontaktlinsen
- Kornea-Hypästhesie nach Laser-Operationen, bei Diabetes
- Inkompletter Lidschluss
- Medikamenteninduziert: Anticholinergika, Antihistaminika, trizyklische Antidepressiva, Diuretika
- Altersbedingt/Menopause
- Zustand nach Bestrahlung Kopf/Hals
- Chronische Virusinfektionen (HCV, HIV)
- Sarkoidose, Lymphom
Trockener Mund2
- Medikamenteninduziert: Anticholinergika, Antihistaminika, trizyklische Antidepressiva, Diuretika, Antihypertensiva u. v. a.
- Angststörung, endogene Depression, Fibromyalgie, Bulimie/Anorexie
- Zustand nach Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich
- Systemische Erkrankungen (Sarkoidose, Amyloidose, HCV, HIV)
Parotisschwellung2
- Einseitig
- bakterielle Infektion, Aktinomykose, mechanische Obstruktion durch Steine
- chronische Sialadenitis, Neoplasie (Parotismischtumoren)
- Beidseitig
- virale Infektion (Mumps, EBV, CMV)
- chronische Infektionen (HCV, HIV), Diabetes mellitus, Alkoholerkrankung, Anorexie, Amyloidose, IgG4-assoziierte Erkrankung, Hyperlipoproteinämie
Anamnese
- Insbesondere zu Beginn der Erkrankung häufig uncharakteristische Symptomatik, daher vergehen manchmal Jahre bis zur korrekten Diagnose.
- Sicca-Symptome und damit verbundene Symptome
- Trockene Augen (Xerophtalmie), trockener Mund (Xerostomie), zur Anamnese können auch standardisierte Fragen verwendet werden:
- Leiden Sie seit mehr als 3 Monaten unter täglicher, belastender Augen- und Mundtrockenheit?
- Verspüren Sie häufig ein Fremdkörpergefühl (Sand) in den Augen?
- Benutzen Sie mehr als 3-mal täglich Tränenersatzlösungen?
- Leiden Sie seit mehr als 3 Monaten unter täglicher Mundtrockenheit?
- Litten Sie als Erwachsener unter wiederkehrenden oder dauernden Schwellungen von Mundspeicheldrüsen?
- Müssen Sie zum Schlucken trockener Speisen etwas trinken?
- Sehstörungen (bei Korneaaffektionen)
- Augentränen durch lokale Reizung
- Mundwinkelrhagaden
- vermehrte Karies (fehlende antibakterielle Wirkung des Speichels)
- Infektionen von Mundhöhle und Rachen (Soor)
- Heiserkeit
- trockener Husten (Xerotrachea)
- Trockenheit der Vagina: Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Pruritus, gehäufte Infektionen
- trockene Haut, Pruritus
- Trockene Augen (Xerophtalmie), trockener Mund (Xerostomie), zur Anamnese können auch standardisierte Fragen verwendet werden:
- Allgemeinsymptome
- Fatigue
- subfebrile Temperaturen
- Nachtschweiß
- Arthralgien
- Myalgien
- Muskelschwäche
- Schwangerschaft
- bei Schwangeren mit SSA/SSB-Antikörpern im Rahmen eines Sjögren-Syndroms Risiko von 2 % für das Auftreten eines fetalen AV-Blocks III (in einer Folgeschwangerschaft noch deutlich höher)
Klinische Untersuchung
- Glanduläre Manifestationen
- Augen
- konjunktivale Injektion
- Mund
- trockene Zunge, Schleimhäute
- Karies (evtl. an ungewöhnlichen Stellen wie Schneidezähnen)
- Glandula parotis, Glandula submandibularis
- Schwellung (unilateral oder bilateral)
- Augen
- Extraglanduläre Manifestationen
- Lymphknoten
- Schwellung (zervikal, axillär, inguinal)
- Haut
- trockene Haut
- kutane Vaskulitis, v. a. palpable Purpura (v. a. Beine)
- Raynaud-Syndrom
- Gelenke
- Zeichen der Arthritis
- Nervensystem
- Zeichen peripherer Neuropathien, v. a. distale symmetrische oder asymmetrische senso(-motorische) Neuropathien
- ZNS-Befall möglich, z. B. zerebrale Vaskulitis
- Lymphknoten
Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis
Labor
- Entzündungsparameter
- Blutbild
- milde Leukopenie/Thrombopenie, normozytäre Anämie
- Eiweißelektrophorese
- ausgeprägte Hypergammaglobulinämie, korreliert mit der Aktivität
- Transaminasen
- Können erhöht sein.
- ANA
- positiv bei über 80 % der Patient*innen
- Antikörper gegen extrahierbare nukleäre Antigene (ENA)
- Ro/SS-A positiv bei 30–70 %
- La/SS-B positiv bei 25–40 %
- Rheumafaktor
- positiv bei bis zu 50 %
- Kryoglobuline
- positiv bei 10–20 %, dann Prädiktor für maligne Lymphome
- Komplement (C3, C4, CH50)
- erniedrigt bei 10–20 %, dann Prädiktor für maligne Lymphome
Diagnostik bei Spezialist*innen und diagnostischer Algorithmus
Ergänzende Untersuchungen
Objektivierung der Augentrockenheit
- Schirmer-Test
- Filterpapierstreifen wird in das Unterlid gehängt, Messung der befeuchteten Strecke nach 5 min.
- Befeuchtung < 5 mm gilt als pathologisch.
- Beurteilung der Augenoberfläche,
- Anfärbung mit Bengal-Rosa oder Lissamin-Grün und semiquantitive Beurteilung der Läsionen mit Scoring-System (Ocular Staining Score ≥ 5 oder Van-Bijsterfeld-Score ≥ 4 gilt als pathologisch)
Objektivierung der Mundtrockenheit
- Sialometrie
- Messung der unstimulierten Speichelflussrate
- Speichel wird über 15 min in einem Teströhrchen gesammelt (Menge ≤ 1,5 ml gilt als pathologisch).
- Saxon-Test (nicht Bestandteil der Klassifikationskriterien)
- 2-minütiges Kauen auf einer Kompresse in der Mundhöhle
- Messung der Gewichtsdifferenz der Kompresse vor und nach dem Kauen (Zunahme des Gewichtes < 2,75 g/2 min gilt als pathologisch)
Biopsie
- Aufgrund der serologischen Tests ist die invasive bioptische Sicherung der Diagnose meist nicht erforderlich.
- Sie gehört aber zu den Klassifikationskriterien. Die Durchführung sollte insbesondere bei klinischem Verdacht, aber negativen Autoantikörpern erwogen werden.
- Biopsie meist in Form einer minimalinvasiven Lippenspeicheldrüsenbiopsie der Unterlippe in Lokalanästhesie
Sonografie
- Relativ neues Instrument in der Evaluation des primären Sjögren-Syndroms
- Einfache, schnelle, nichtinvasive und kostengünstige Methode
- Typische fokale echoarme oder -freie Regionen in den Speicheldrüsen, die Befunde sind recht spezifisch.
Weitere Untersuchungen
- Bei extraglandulärer Manifestation können weitere Untersuchungen sinnvoll sein, z. B. Arthrosonografie, Gelenkspunktion, LuFu, CT, 6-Minuten-Gehtest, Schädel-MRT, Elektroneuromyografie, Liquorpunktion, Lymphknotenbiopsie.
Diagnostischer Algorithmus
- Die Diagnostik kann anhand eines diagnostischen Algorithmus durchgeführt werden unter Abfolge von:
- Screening-Fragen
- Diagnostik unter Berücksichtigung der Klassifikationskriterien
- erweiterter Diagnostik bei unterschiedlichen Krankheitsmanifestationen.
- Siehe Sjögren-Syndrom, diagnostischer Algorithmus.
Indikationen zur Überweisung
- Bei Verdacht auf Sjögren-Syndrom Überweisung an Rheumatolog*innen zur weiteren Abklärung
Therapie
Therapieziele
- Symptome lindern.13
- Komplikationen vermeiden.
Allgemeines zur Therapie
- Eine Heilung ist nicht möglich.
- Die Behandlung beruht auf:13
- symptomatischer Therapie der Sicca-Symptomatik
- antirheumatischer/immunsuppressiver Therapie bei systemischer Erkrankung
- Die Behandlung sollte in einem interdisziplinären Team unter Beteiligung von Allgemeinmediziner*innen, Rheumatolog*innen, Augen-, HNO- und Zahnärzt*innen erfolgen.2
- Sekretionshemmende Medikamente (z. B. Diuretika, Betablocker, Antihistaminika, trizyklische Antidepressiva) sollten möglichst abgesetzt oder umgestellt werden.
Behandlung der Augentrockenheit
- Siehe auch Artikel Sicca-Syndrom.
Allgemeinmaßnahmen
- Vermeidung von trockenen Räumen, Klimaanlagen
- Feucht-warme Umschläge und Lidrandmassage zur Linderung: Verbesserung der Stabilität des Tränenfilms durch Freisetzung von Fetten der Lidranddrüsen
Medikamentöse Therapie
- Erstlinientherapie ist die Verwendung von künstlicher Tränenflüssigkeit oder Augengels/-salben.13
- Augentropfen sollten Hyaluronsäure oder Hydroxypropylmethylzellulose zur Erhöhung der Viskosität enthalten.
- Augengele wirken länger, allerdings mögliche Verklebungen beim Austrocken.
- Augensalben (z. B. mit Dexpanthenol) vor allem zur Nacht
- Bei unzureichendem Behandlungserfolg kann die Therapie in Zusammenarbeit mit Augenärzt*innen intensiviert werden durch topische Applikation von:13
- NSAR
- Glukokortikoiden
- Ciclosporin.
- Bei sehr hohem Leidensdruck Verschließen der Tränengänge mit Plugs als Rescue-Therapie13
Behandlung der Mundtrockenheit
- Siehe auch Artikel Mundtrockenheit.
Allgemeinmaßnahmen
- Gute Mundhygiene inkl. professioneller Zahnreinigung alle 3–6 Monate (erhöhtes Kariesrisiko)
- Anwendung fluorhaltiger Zahnpasta und Chlorhexidin-Lösung als Kariesprophylaxe,
- Anregung der Speichelsekretion (Kaugummi, zuckerfreie Drops)
Medikamentöse Therapie
- Pharmakologische Anregung der Speichelproduktion
- Pilocarpin p. o., 3–4 x 5 mg tgl. (allerdings häufige Nebenwirkungen: Schwitzen, Übelkeit, Sehstörungen)
- Bromhexin p. o., 3–4 x 8 mg tgl.
- besser verträglich als Pilocarpin
- Speichelersatzmittel (Methylzellulosederivate)
- Ob die Drüsenfunktion durch den Einsatz immunsuppressiver Medikamente (Hydroxychloroquin, Rituximab) verbessert werden kann, ist umstritten.14
Behandlung extraglandulärer Manifestationen
- Zur Behandlung extraglandulärer Manifestationen werden DMARD/Immunsuppressiva entsprechend der betroffenen Organe eingesetzt, schwache Evidenzlage beim primären Sjögren-Syndrom.2
- NSAR
- Glukokortikoide
- Hydroxychloroquin
- Methotrexat
- Rituximab
- Cyclophosphamid
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Komplikationen
- Ca. 5 % der Patient*innen mit primärem Sjögren-Syndrom erkranken an einem Non-Hodgkin-Lymphom.
- in ca. 80 % der Fälle extranodale Lokalisation, in 20 % nodal (v. a. zervikal, supraklavikulär und/oder axillär)
- Entstehung am häufigsten in den Speicheldrüsen (vor allem Parotis), Auftreten aber auch an anderen Stellen
- Mit einem erhöhten Lymphomrisiko assoziiert sind u. a. Kryoglobulinämie, vermindertes Komplement, Anschwellen der Speicheldrüsen, positive Ro/SS-A- und La/SS-B-Antikörper.
- Risiko eines fetalen AV-Block III bei Anti-Ro/SS-A-positiven Frauen
- Risiko 2 %, bei Folgeschwangerschaft 20 %
Verlauf und Prognose
- Die Prognose des Sjögren-Syndroms ist gut, sofern keine Malignome oder schwere Organbeteiligungen auftreten.
- Bei Organbeteiligung ist die Prognose stark vom Befallsmuster abhängig.
Verlaufskontrolle
- Bei stabiler Erkrankung jährliche Kontrolle ausreichend (bei Organbeteiligung alle 3 Monate)
- körperliche Untersuchung inkl. der Augen und des Mundes sowie der (palpablen) Lymphknoten
- Sonografie (Leber, Milz)
- Labor: BSG, Blutbild mit Differenzialblutbild, Nieren- und Leberwerte, Eiweißelektrophorese (immunologische Parameter müssen nicht routinemäßig überprüft werden)
- Risikopatient*innen bezüglich der Entwicklung eines malignen Lymphoms sollten engmaschiger kontrolliert werden.
- Bei Schwangeren mit positiven Anti-Ro/SS-A engmaschige Kontrollen des Fetus wegen der Gefahr eines kongenitalen AV-Block III. Grades
- wöchentliches Bradykardiescreening und fetale Echokardiografie im Zeitraum zwischen der 16. und 28. SSW empfohlen
- postpartal EKG-Untersuchung des neugeborenen Kindes
Patienteninformationen
Patienteninformationen in Deximed
Quellen
Leitlinien
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- American College of Rheumatology/European League Against Rheumatism. Classification Criteria for primary Sjögren's Syndrome: A Consensus and Data-Driven Methodology Involving Three International Patient Cohorts. Stand 2016. www.pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
Literatur
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Autor*innen
- Michael Handke, Prof. Dr. med., Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin, Freiburg i. Br.