Zusammenfassung
- Definition:Benigner Hauttumor, der meistens als Folge einer kleinen Hautverletzung auftritt.
- Häufigkeit:Etwa die Hälfte der Erwachsenen betroffen, oft an multiplen Stellen.
- Symptome:In der Regel asymptomatisch, evtl. Juckreiz.
- Befunde:Derb palpabler, kugelförmiger Tumor von bräunlicher Farbe.
- Diagnostik:Typisches Aussehen mit klassischer Dermatoskopie.
- Therapie:In der Regel nicht, ggf. Exzision bei unsicherer Diagnose.
Allgemeine Informationen
Definition
- Synonym Histiozytom
- Benigner Tumor der Haut (seltener der Schleimhaut), mit leicht variierender Histologie1
Häufigkeit
- Häufigster fibriohistiozytärer Hauttumor
- Tritt bei der Hälfte der Erwachsenen auf, oft auch multipel
- Doppelt so häufig bei Frauen wie bei Männern
- Gehäuft zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr
Ätiologie und Pathogenese
- Hautwucherung aus Fibroblasten, Myofibroblasten, Histiozyten und Faktor XIIIa+-dermalen dendritischen Zellen
- Es ist unklar, ob sie echte Neoplasmen sind oder eine fibröse Reaktion auf kleinere Verletzungen, Insektenstiche, Virusinfektionen, rupturierte Zysten oder Follikulitis.2
Prädisponierende Faktoren
- Trauma
- Virusinfektion
- Insektenstich
ICD-10
- D23.9 Sonstige gutartige Neubildungen: Haut, nicht näher bezeichnet
Diagnostik
Diagnostische Kriterien
- Klinische Diagnose
Dermatofibrom, rosa
- Klassisches dermatoskopisches Muster: zentraler weißlicher Anteil mit umgebendem wabenartigen Pigmentnetz
Differenzialdiagnosen
- Malignes Melanom
- Pigmentnävus (auch Melanozytennävus)
Klinische Untersuchung
- Palpatorisch derber, kugelförmiger Tumor
- Typischerweise an den Streckseiten der Extremitäten
- Rötlich-braune bis braun-graue Farbe3
- Fitzpatrick-Zeichen (Dimple-Phänomen):
- Bei dem Versuch, den Tumor zu greifen, sinkt die Haut über dem Tumor ein.
Dermatofibrom, Fitzpatrick-Zeichen
Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis
- Dermatoskopie: zentraler weißlicher Anteil mit umgebendem wabenartigen Pigmentnetz
Therapie
Therapieziele
- Die Patient*innen über die Benignität informieren und beruhigen.
Allgemeines zur Therapie
- Bei Zweifeln an der Diagnose oder ästhetischer Beeinträchtigung Exzision mit histopathologischer Aufarbeitung
- Regelmäßige Kontrollen auf Änderungen der Farbe, Größe, Grenzen oder Symptome2
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
- Dermatofibrome bilden sich in der Regel nicht von selbst zurück.
- Nach Exzision kann es häufig zu unbefriedigender Narbenbildung kommen.
Patienteninformationen
Worüber sollten Sie die Patient*innen informieren?
- Es handelt sich um einen gutartigen Tumor der Haut.
Patienteninformationen in Deximed
Illustrationen

Ein Dermatofibrom kann ebenfalls leicht erhöht sein.

Dermatofibrome werden als feste Tumoren unter der Hautebene palpiert. Die Hautoberfläche ist von rötlich-brauner bis braun-grauer Farbe.

Wenn man versucht, den Tumor zu fassen, sinkt die Haut über dem Tumor ein, und dieses Zeichen kann im Rahmen der Diagnose hilfreich sein (Fitzpatrick-Zeichen).
Quellen
Literatur
- Luba MC, Bangs SA, Mohler AM, Stulberg DL. Common benign skin tumors. Am Fam Physician 2003; 67: 729-38. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- Pierson JC. Dermatofibroma. Medscape, last updated Jun 04, 2018. emedicine.medscape.com
- Ferrari A, Soyer HP, Peris K, Argenziano G, Mazzocchetti G, Piccolo D, et al. Central white scarlike patch: a dermatoscopic clue for the diagnosis of dermatofibroma. J Am Acad Dermatol 2000; 43: 1123-5. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
Autor*innen
- Lino Witte, Dr. med., Arzt in Weiterbildung Allgemeinmedizin, Frankfurt a. M.